Landkreis Dingolfing-Landau

Osterkorb: Eine wertschätzende Tradition

(ra) Mit dem Ostersonntag endet die Fastenzeit. Sicher ist diese lange nicht mehr so entbehrungsreich wie in früheren Zeiten, als zwischen Aschermittwoch und Ostersamstag Fleisch, Eier, Milchprodukte, Gebäck und andere Leckereien verboten waren. Gehalten hat sich aber in vielen Familien der schöne Brauch des gemeinsamen Osterfrühstücks, mit geweihten Speisen aus dem Osterkorb.

Das Osterkörberl ist eine wertschätzende Tradition und mit Zutaten aus der Region befüllt. Kreisbäuerin Karolin Aigner (von links), BBV-Geschäftsführerin Ingrid Ecker und stellvertretende Kreisbäuerin Margit Bauer haben dieser Tage die dekorativen Körberl an Menschen überreicht, die sich um die Land- und Hauswirtschaft verdient gemacht haben. Natürlich werden die Gaben an Ostern gesegnet und dann verspeist. – Foto: Christian Melis

Auch bei Kreisbäuerin Karolin Aigner kommen an Ostern geweihte Speisen auf den Frühstückstisch. „Das Osterfrühstück ist für meine Familie etwas ganz Besonderes. Die geweihten Speisen werden bei uns zu Hause mit besonderer Dankbarkeit und Wertschätzung gegessen“, sagt dazu Karolin Aigner. Die Weihe der Speisen im Ostergottesdienst hat eine lange Tradition. Bereits im zehnten Jahrhundert nach Christus wurden in Rom Lamm, Eier, Käse, Butter, Brot und Honig für das Osterfest geweiht. Der religiöse Sinn der Speisenweihen und des gemeinsamen Frühstücks liegt in der Tischgemeinschaft mit dem auferstandenen Herrn im Kreis der Familie mit Speisen, auf die in der Fastenzeit verzichtet wurde.

Das gehört ins Körberl

Kreisbäuerin Karolin Aigner und stellvertretende Kreisbäuerin Margit Bauer packen traditionell folgende regionale Speisen in den Osterkorb:

• Schinken, ein Stück Brotlaib, Salz, Eier, manchmal auch Meerrettich und Kräuter und natürlich ein gebackenes Osterlämmchen.

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Durch individuelle Fastenregeln wie zum Beispiel den Verzicht auf Alkohol und Süßes in der Fastenzeit, finden sich heute oftmals auch Süßigkeiten, Wein oder Bier in den Osterkörben. Die Menge der Speisen im Osterkorb sollte so gewählt sein, dass beim gemeinsamen Frühstück alles aufgegessen werden kann und nichts davon weggeworfen werden muss. „Bei uns auf dem Hof werden grundsätzlich keine Lebensmittel weggeschmissen und gerade die geweihten Speisen werden vollständig aufgegessen“, erklärt Karolin Ainger.

Dass geweihte Speisen etwas ganz Besonderes sind, zeigt sich auch in den bäuerlichen Bräuchen, die Eierschalen mit der Mai-Aussaat auf die Felder zu bringen und etwas geweihtes Salz über das Tierfutter zu geben, damit die Ernte gut ausfällt und die Tiere gesund bleiben. Für alle, die ebenso ihren Osterkorb mit einem selbst gebackenen Osterlamm bestücken möchten, hat die stellvertretende Kreisbäuerin Margit Bauer hier das passende Rezept.

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Rührteig für das Osterlamm

Zutaten:
150 g weiche Butter
130 g Zucker
1 Prise Salz
1 TL abgeriebene Zitronenschale
3 Eier
180 g Mehl
2 TL Backpulver
2 – 3 EL Zitronensaft
etwas Butter für die Form etwas Mehl für die Form
etwas Puderzucker zum Bestäuben
Lamm-Form

Zubereitung:
Die Lamm-Form fetten und mehlen. Überschüssiges Mehl gut abklopfen. Den Backofen auf 180 Grad (Umluft: 160 Grad) vorheizen.

Weiche Butter mit Zucker, Salz und Zitronenschale schaumig schlagen. Nach und nach die Eier einzeln zugeben und weiterschlagen. Mehl mit Backpulver mischen und abwechselnd mit dem Zitronensaft unterrühren. Teig, beim Kopf beginnend, in die umgedrehte Form füllen. Dabei einige Male die Form klopfen damit sich der Teig gut verteilt. Die Form knapp drei bis vier Zentimeter unter den Rand füllen. Lamm-Form auf ein Backblech im unteren Bereich stellen und zirka 40 Min backen.

Kuchen in der Form mindestens eine Stunde abkühlen lassen. Danach vorsichtig die Verschlüsse lösen und das Lamm aus der Form lösen, Den Boden des Lamms mit einem Sägemesser etwas begradigen und stehend komplett erkalten lassen, Das ausgekühlte Osterlamm beliebig mit Puderzucker bestäuben.