Landkreis Dingolfing-Landau

Borkenkäfer stehen in den Startlöchern

(ra) Starke Schneefälle mit schwerem Nassschnee Anfang Februar führten vor allem im Osten der Landkreise Dingolfing-Landau und Rottal-Inn zu verbreiteten Waldschäden. Zusätzlich warfen Sturmböen in den letzten Wochen einige Bäume um. Auf den rund 50.000 Hektar Waldfläche in den beiden Landkreisen geht das zuständige Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Landau a. d. Isar-Pfarrkirchen (AELF) von etwa 25.000 Festmeter Schadholz aus.

Über den Stand der Schadholzaufarbeitung informierten das AELF und die Waldbesitzervereinigungen Reisbach und Landau sowie die Forstbetriebsgemeinschaft Aitrach-Isar-Vils am Mittwoch in einem Waldstück bei Großköllnbach. – Foto: AELF/Christian Melis

Über den Stand der Schadholzaufarbeitung informierten am Mittwoch das AELF und die Waldbesitzervereinigungen Reisbach und Landau sowie die Forstbetriebsgemeinschaft Aitrach-Isar-Vils in einem Waldstück bei Großköllnbach.

Aufarbeitung der Schadhölzer drängt

Die abgebrochenen und umgedrückten Stämme und Gipfel von Fichten sind ein idealer Brutplatz für Buchdrucker und Kupferstecher, die wichtigsten und schädlichsten Borkenkäfer bei uns. Mit den nun wieder steigenden Temperaturen werden die Käfer nach der Winterruhe wieder aktiv. Um eine Vermehrung der Borkenkäfer zu verhindern, müssen die Schadhölzer möglichst schnell aus dem Wald gebracht werden und Resthölzer zum Beispiel zu Hackschnitzeln zerkleinert werden.

„Viele Waldbesitzer haben dies bereits vorbildlich erledigt,“ lobt Forstdirektor Maximilian Muninger vom AELF. „Aber in manchen Schadbeständen war noch keine Motorsäge zu hören. Hier drängt langsam die Zeit,“ führt er fort.

Werbung

Problematisch an den aktuellen Schnee- und Sturmschäden ist, dass nur selten ganze Bestände betroffen sind, sondern die Schadbäume oft einzeln auf großer Fläche verteilt sind. Das macht sowohl die Suche als auch die Aufarbeitung und den Abtransport des Holzes extrem aufwändig. Umso kritischer ist die Verteilung für die Vermehrung der Borkenkäfer, weil sich aus jedem übersehenen Schadbaum ein Borkenkäfernest entwickeln kann.

Borkenkäfermonitoring der Forstverwaltung startet

Am 27. März läuft das flächendeckende Borkenkäfermonitoring der Bayerischen Forstverwaltung an. Dazu werden in allen Landkreisen Borkenkäferfallen mit Lockmitteln bestückt. Wöchentlich kontrollieren dann Försterinnen und Förster der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten die Menge der Borkenkäfer, die die Fallen angeflogen haben. Dadurch erhält man einen Überblick, wie aktiv und häufig die Borkenkäfer unterwegs sind. Die bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft veröffentlicht die Ergebnisse auf der Internetseite https://www.fovgis.bayern.de/borki/. Alle Waldbesitzenden und sonstigen Interessierten können sich dort informieren, wie die Gefährdungslage durch Borkenkäfer aktuell eingeschätzt wird.