30. September 2025
Straubing

Neuer Fahrplan: Bahnreisende benachteiligt – Widerstand zeigt sich

(ra) Mit der aktuellen Entscheidung der Deutschen Bahn, weitere zwei ICE-Halte für Straubing zu streichen, verschlechtert sich die Schienenfernverkehrsanbindung der Region Straubing-Bogen erneut. Zudem soll es ab Dezember keine umsteigefreie Fernverkehrsverbindung von Straubing nach Wien und keine spätabendliche Fernverkehrsverbindung aus Frankfurt mehr geben.

Foto: Haas

Die Stadt Straubing, der Landkreis Straubing-Bogen und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) werden weiterhin für den Ausbau und die Verbesserung der Bahninfrastruktur und des Bahnangebots für die Region Straubing-Bogen kämpfen. Wie es am Dienstag in einer Pressemitteilung aus dem Rathaus heißt, hätte man sich diesbezüglich erst vor kurzem gemeinsam an Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter gewandt.

Werbung

Oberbürgermeister Markus Pannermayr, Landrat Josef Laumer und VCD- Sprecher Johann Meindorfer hatten Bernreiter insbesondere aufgefordert, sich für die infrastrukturellen sowie finanziellen Voraussetzungen für die Engpassbeseitigung und Ausbaumaßnahmen zwischen Obertraubling und Regensburg Hbf. stark zu machen. Dadurch könnten Fahrpläne nachhaltig stabilisiert und Verspätungen mit Auswirkungen auf das gesamte bayerische Eisenbahnnetz vermieden werden. Ebenfalls optimiert werden sollte der Engpass auf der Strecke München – Freising als Zulaufstrecke von und nach München. Durch die dort gehäuft auftretenden Verspätungen durch vorausfahrende S-Bahnen seien Reisende von und in Richtung Straubing besonders schwer von Anschlussverlusten in Plattling bzw. Neufahrn (Ndb.) betroffen.

Bernreiter verwies in seiner Antwort völlig zu Recht darauf, dass für die Schieneninfrastruktur der Bund die Verantwortung trage. Eine intakte und leistungsfähige Schieneninfrastruktur ist jedoch auch entscheidende Voraussetzung für den Ausbau und die Verbesserung des Regionalverkehrsangebots, für das wiederum der Freistaat Bayern zuständig ist. Daher haben sich Stadt, Landkreis und VCD zwischenzeitlich auch an den Bund gewandt. Zudem wird die deutsche Bahn aufgefordert, umgehend für den Erhalt der beiden zur Streichung vorgesehenen ICE-Halte Sorge zu tragen sowie mittelfristig weitere Fernverkehrshalte in Straubing zu etablieren.

Dass auch beim Freistaat Bayern die Finanzsituation derzeit angespannt ist, dafür haben die drei Initiatoren durchaus Verständnis. Dennoch wolle man an den Forderungen nach einer besseren Schienenanbindung festhalten.

Werbung

„Als Oberzentrum und Universitätsstadt ist Straubing ein zentraler Ort in Niederbayern, die Tourismusregion Straubing-Bogen ein beliebtes Urlaubsziel. Pendler, Auszubildende und Touristen sind auf eine attraktive Schienenanbindung angewiesen“, so Oberbürgermeister Markus Pannermayr. Landrat Josef Laumer ergänzt: „Ein Halbstundentakt im Nahverkehr ist elementar für die Anbindung der Landkreisgemeinden.“

VCD-Sprecher Johann Meindorfer erneuerte sein Petitum nach umfassender Ausschöpfung aller Abschöpfungspotentiale von Milliardenvermögen sowie extrem hohen Einkommen. Dies sei unabdingbare Voraussetzung zur Finanzierung der Staatsaufgaben, wozu eine intakte Bahninfrastruktur als auch ein zum motorisierten Individualverkehr konkurrenzfähiges Bahnangebot gehöre.

In persönlichen Gesprächen wollen Stadt, Landkreis und VCD nun die zuständigen Stellen von der Notwendigkeit eines besseren Bahnangebots für die Region Straubing-Bogen überzeugen.