(ra) Extreme Wetterbedingungen stellen Hobbygärtner regelmäßig vor große Herausforderungen, sei es Frost im Frühjahr, Hitzewellen im Sommer, Starkregen oder plötzliche Temperaturschwankungen. Mit den richtigen Vorkehrungen und etwas Vorbereitung lassen sich jedoch die meisten wetterbedingten Schäden vermeiden. Dieser Ratgeber zeigt bewährte Methoden, wie man Pflanzen das ganze Jahr über optimal schützen kann.

Gewächshaus – Foto: Freepik

Gewächshaus als ganzjährige Schutzzone

Wer über ausreichend Platz verfügt und auch Obst und Gemüse anbauen möchte, dem könnte ein Gewächshaus gute Dienste leisten, denn es bietet den idealen Rundumschutz für empfindliche Pflanzen und verlängert die Gartensaison erheblich. Besonders in den Übergangszeiten, wenn nächtliche Fröste drohen, erweist sich ein gewächshaus als verlässlicher Helfer. Durch die kontrollierbare Umgebung lassen sich Temperatur und Luftfeuchtigkeit optimal regulieren.

An heißen Sommertagen empfiehlt sich der Einsatz von Schattiernetzen, die vor zu intensiver Sonneneinstrahlung schützen und eine Überhitzung verhindern. Eine dicke Mulchschicht auf dem Boden speichert Feuchtigkeit und Wärme, was die Bewässerungsintervalle verlängert und die Wurzeln vor Temperaturschwankungen bewahrt. Regelmäßiges Lüften beugt Schimmelbildung vor, und das Gießen sollte idealerweise in den frühen Morgenstunden erfolgen. So haben die Pflanzen den ganzen Tag Zeit, überschüssige Feuchtigkeit abzugeben. Bei drohendem Frost können zusätzlich Vliesabdeckungen oder Luftpolsterfolie im Inneren des Gewächshauses für extra Isolation sorgen.

Balkon und Terrassenpflanzen winterfest machen

Kübelpflanzen auf Balkon und Terrasse sind Wetterextremen besonders stark ausgesetzt und benötigen daher spezielle Aufmerksamkeit. Bevor die ersten Fröste einsetzen, sollte man empfindliche Pflanzen wie Geranien, Fuchsien oder Zitrusbäume in geschützte Bereiche oder ins Winterquartier umziehen. Winterharte Kübelpflanzen profitieren von einer Isolierung der Töpfe mit Jutesäcken, Kokosmatten oder Luftpolsterfolie, da Wurzeln im Topf deutlich frostgefährdeter sind als im Freiland. Die Gefäße sollten auf Holzbretter oder spezielle Topffüße gestellt werden, um sie vom kalten Boden zu isolieren. Eine großzügige Mulchschicht aus Rindenmulch, Laub oder Stroh schützt die Wurzeln zusätzlich vor Kälte und hält die Feuchtigkeit im Boden.

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Im Sommer hingegen bewähren sich Schattentücher, um Pflanzen vor der prallen Mittagssonne zu bewahren. Bei Hitze ist regelmäßiges Gießen wichtig, wobei Staunässe durch gute Drainage vermieden werden sollte. An windigen Standorten empfiehlt sich ein Windschutz aus Bambusmatten oder Plexiglas, der die Pflanzen vor Austrocknung schützt, ohne die Luftzirkulation komplett zu unterbinden.

Gartenpflege durch gezielten Rückschnitt optimieren

Der richtige Rückschnitt zur passenden Zeit ist eine der wichtigsten Maßnahmen, um Pflanzen widerstandsfähig gegen Wetterextreme zu machen. Im Spätherbst sollte man bei mehrjährigen Stauden und Sträuchern einen Rückschnitt vornehmen, allerdings nicht zu radikal, einige Zentimeter über dem Boden reichen meist aus. Die stehen gebliebenen Pflanzenteile bieten einen natürlichen Frostschutz für die Wurzeln. Rosen schneidet man am besten erst im Frühjahr zurück, da die alten Triebe als Kälteschutz dienen. Bei Obstbäumen und Ziergehölzen empfiehlt sich ein Auslichtungsschnitt im Winter, der für bessere Luftzirkulation sorgt und so Pilzkrankheiten vorbeugt.

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Frisch geschnittene Pflanzen sollten vor Spätfrösten mit Gartenvlies abgedeckt werden, das tagsüber wieder entfernt werden kann. Eine Mulchschicht aus Kompost, Laub oder Rasenschnitt um die Pflanzen herum hält den Boden länger feucht und schützt vor Temperaturschwankungen. Wichtig ist auch das richtige Gießverhalten: Bei Trockenheit sollte man durchdringend, aber seltener bewässern, damit die Wurzeln tief ins Erdreich wachsen und die Pflanzen insgesamt robuster werden.

Winterquartiere für Gartenbewohner schaffen

Beim herbstlichen Rückschnitt und Aufräumen des Gartens sollte man an die nützlichen Gartenbewohner denken wie Igel oder Erdkröten. Sie suchen in Laubhaufen, Reisighaufen und unter Hecken Unterschlupf für den Winter. Wer einige wilde Ecken im Garten belässt, bietet diesen Tieren wertvolle Überwinterungsquartiere und wird im Frühjahr mit natürlicher Schädlingsbekämpfung belohnt.

Mit diesen bewährten Schutzmaßnahmen übersteht der Garten auch heftige Wetterkapriolen und bleibt nicht nur widerstandsfähig, sondern auch ein gesunder Rückzugsort für Mensch und Natur.