Vorhang auf für die Gründerszene
(ra) Kaum eine Veranstaltung prägt das Gesicht der Hochschule so sehr wie die Landshuter Gründernacht. Als absoluter Publikumsmagnet zieht sie seit vielen Jahren zahlreiche Gründungsinteressierte sowieVertreter aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft an den Campus. Mit der anhaltenden Corona-Pandemie konnte am Dienstag die Gründernacht 2020 erstmals nicht in gewohnter Kulisse stattfinden.
Das Gründerzentrum der Hochschule Landshut hat sich deshalb ein neues, digitales Konzept überlegt – die erste LA Pitch Night. Sie feierte am Dienstagabend mit rund 120 Teilnehmenden erfolgreich Premiere und wurde von Projektleiterin Eva Rohrmüller und Gründerberaterin Inés Hagenbucher moderiert.
„Die Gründerszene in Landshut ist stark“, so Hochschulpräsident Prof. Dr. Fritz Pörnbacher, der die Pitch Night eröffnete. „Das liegt vor allem an der engen Kooperation zwischen LINK und der Hochschule. Gründungsinteressierte haben kompetente Ansprechpartner, die sie auf dem Weg zum eigenen Start-up tatkräftig unterstützen.“ Um Studierende auf ihrem Weg zur Firmengründung noch besser zu begleiten und das Wissen an der Hochschule Landshut optimal zu bündeln, wurde am Campus im Sommer 2020 ein eigenes Gründerzentrum eröffnet.
Gründerszene wichtig für die Region
Die große Bedeutung der Gründerszene für die Region unterstrichen Landrat Peter Dreier sowie der Landshuter Oberbürgermeister Alexander Putz. „Im vergangenen Jahr konnten wir mit der Eröffnung des LINK-Gründerzentrums einen Meilenstein feiern“, betonte Putz. „Ein Herzensprojekt zwischen Stadt, Landkreis und Hochschule“, ergänzte Dreier. Die beiden Politiker zeigten sich außerdem begeistert vom neuen Format der Pitch Night: „In Zeiten wie diesen müssen wir alle neue Wege gehen. Wer könnte da ein besseres Zeichen setzen als unsere Hochschule“.
Verleihung des Landshuter Gründerpreises
Den Höhepunkt der Pitch Night markierte die Verleihung des Landshuter Gründerpreises. Im Rahmen des Wettbewerbs wurden insgesamt 13 Businesspläne eingereicht, die eine achtköpfige Jury – besetzt mit Personen aus Wirtschaft und Wissenschaft – begutachtete. Zehn der Teams steuerten zur Veranstaltung außerdem ein 90-sekündiges Pitch-Video bei, um den Zuseherinnen und Zusehern ihre Konzepte kurz vorzustellen. Prof. Dr. Martin Prasch, Gründerbotschafter und Wissenschaftlicher Leiter des Gründerzentrums an der Hochschule Landshut, hatte die Ehre, die drei Gewinner des Landshuter Gründerpreises zu verkünden.
Die Preisträger
Den dritten Platz belegten Verena Sedlmaier, Bianca Kujath und Fabian Bachfischer mit ihrem Konzept einer Bewerbungsplattform für Ausbildungsberufe. Für ihren Businessplan erhielten die Gründerinnen und Gründer von „RECREWT“ 500 Euro. Das Start-up hatte mit der Unterstützung des Gründerzentrums der Hochschule vor kurzem erst einen EXIST-Förderantrag gestellt.
Auf dem zweiten Rang folgte „Alenti“. Das Rosenheimer Unternehmen um Dr. Benedikt Wendland, Alina Heidenreich und Alfred Zeitner entwickelte ein neuartiges Einkaufs-Tool für KMUs. Mit der Plattform lassen sich, mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz, Preisvergleiche einfach und automatisiert durchführen. Belohnt wurde die Idee mit 1000 Euro.
Die Gewinner des Abends, die sich neben dem Landshuter Gründerpreis auch über 2000 Euro Preisgeld freuen durften, waren Franz Kirchisner, Stefan und Andreas Hoferer sowie Michael Mannseicher von „MilkScout“. Mit ihrem Produkt, einer Handelsplattform für die Milchwirtschaft, stehen sie kurz vor der Markteinführung. Das große Ziel von „MilkScout“: die Digitalisierung des Milchhandels. Das Start-up hat bereits ein Büro im 2020 eröffneten Gründerzentrum LINK.
Best Pitch ausgezeichnet
Im Anschluss an die Vergabe des 3. Landshuter Gründerpreises wurde noch ein Sonderpreis verliehen. Zum ersten Mal hatte das Publikum die Möglichkeit, seine Stimme für den „Best Pitch“ abzugeben. Die Zuschauertrophäe ging an das Team von „RECREWT“. Für die Gestaltung ihres Pitch-Videos erhielten die Mitglieder einen von LINK gesponserten Gutschein für die bald eröffnende Gastronomie im LINK-Gründerzentrum.
Ein Impulsvortrag von Prof. Dr. Sven Roeren rundete die erste LA Pitch Night erfolgreich ab. Der Prodekan der Fakultät Maschinenbau, der gleichzeitig auch als Gründerbotschafter an der Hochschule Landshut tätig ist und mit 18 sein erstes Unternehmen gründete, nahm darin Bezug auf die Tücken und Herausforderungen des Investoren-Pitchs. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Pitch Night gab er vor allem eines mit auf den Weg: Der Inhalt der Pitchs muss überzeugen, das Geschäftsmodell stimmig sein und die Menschen müssen mitgenommen werden. Die Pitch Night wurde vom Gründerzentrum der Hochschule Landshut organisiert. Unterstützt wurde das Team von Sebastian Öllerer und Veronika Reichhardt von LINK. Den technischen Support leistete das hochschuleigene Zentrum für Innovative Lehre.