(ak) Die gut 200 Zuschauern sahen am Samstag auf dem Rasen des Donausportzentrums Peterswöhrd ein spielerisch sehr schwaches Spiel, welches zu keinem Zeitpunkt auch nur annähernd Landesliganiveau hatte. Der VfB Straubing hatte den TSV Seebach zu Gast. Dabei war Seebach lauffreudiger, zweikampfstärker und robuster. Zudem nutzte Seebach zwei seiner drei Chancen zu den beiden Toren, während der VfB wieder einmal seine Möglichkeiten fast gänzlich vergab.
Beide Mannschaften starteten das Spiel sehr vorsichtig. Einsatz und Wille war dabei beiden Teams nicht abzusprechen, aber gelungene Offensivaktionen gab es beidseitig wirklich nur sehr vereinzelt. Während der Gastgeber schon im Spielaufbau große Probleme hatte, war Seebach etwas kombinationssicherer aber spätetestens am VfB-Strafraum war auch für die Gäste Endstation. Dabei hätte Straubing fast einen perfekten Auftakt in die Partie gehabt. Jedoch klatschte ein gelungener Lupfer von Ahmed Ahmedov aus knapp 40 Metern über den Gästetorwart Niklas Krinninger hinweg nur auf die Querlatte.
Eine Minute später kam Tsvetan Antov nach einer guten Ahmedov-Ecke um einen Schritt am Fünferhalber nicht an den Ball und so konnte die TSV-Defensive den möglichen Gegentreffer verhindern. Seebach hatte in der Folge zwar mehr Spielanteile, war aber im Torabschluss sehr harmlos. Hier halfen auch die sieben Eckbälle für Seebach in der ersten Halbzeit nichts. Das 0:0 zur Pause war somit leistungsgerecht und die Zuschauer hofften auf eine bessere zweite Halbzeit. Und vor allem aus Seebacher Sicht wurde der zweite Durchgang tatsächlich etwas besser.
Der Elf von Trainer Josef Eibl gelang in der 51. Minute dann sogar der Führungstreffer. Ein Seebacher Torschuss aus halblinker Position im VfB-Strafraum wäre meterweit rechts am Tor vorbeigegangen. Doch der Ball fiel Tobias Biermeier vor die Füße. Dieser hatte dann keine Probleme am langen Eck stehend das Leder aus etwa vier Metern in das leere VfB-Tor zum 0:1 zu schieben.
Der VfB Straubing versuchte zwar eine Antwort zu geben, doch spielerisch ging einfach fast gar nichts zusammen. In der 59. Minute dann einmal eine feine Einzelaktion von Dominick Wynn. Dessen Torschuss von der Strafraumgrenze ging aber klar am linken Pfosten vorbei. In der 70. Minute dann die zweite gefährliche Offensivaktion für die Gäste. Ein Seebacher Befreiungsschlag segelte über die VfB-Abwehr hinweg Richtung VfB-Strafraum. VfB-Keeper Maximilian Schmierl riskierte Kopf und Kragen und klärte den Ball per Kopf gekonnt außerhalb des Strafraumes vor Tobias Biermeier. Der Ball kam aber zu Florian Folger. Doch dessen Schlenzer aus etwa 30 Metern ging rechts am leeren VfB-Tor vorbei.
Fünf Minuten später führte der dritte und vorweg gesagt gleichzeitig letzte Seebacher Torschuss zum 2:0. Christoph Beck zog vom rechten Sechzehnereck einfach mal ab und der Ball segelte Marke „Tor des Monats“ unhaltbar in den linken Torwinkel. Und dieser Gegentreffer weckte plötzlich den VfB auf. Auch wenn spielerisch weiterhin nicht viel ging, packte die Wirth-Elf nun die Brechstange aus. Und keine zwei Minuten nach dem Seebacher 2:0 wäre eigentlich bereits der Straubinger Anschlusstreffer fällig gewesen. Seebach konnte den Ball im eigenen Strafraum nicht klären und der Ball fiel Norbert Nuszpan am Fünferhalber vor die Füße. Nuszpan lupfte das Leder über Krinninger hinweg Richtung Tor. Auf der Torlinie stehend verhinderte ein Gästeverteidiger auf der Torlinie stehend mit einem klaren Handspiel das Tor. Nach Regelwerk klare rote Karte und Handelfmeter. Doch der Schiedsrichter ahndete das Vergehen nicht.
In der 87. Minute hatte Norbert Nuszpan die nächste Großchance. Doch völlig freistehend setzte Nuszpan das Leder aus etwa sechs Metern aus der Drehung knapp neben den rechten Pfosten. Drei Minuten später gelang der VfB-Elf dann aber doch noch ein Treffer. Eine punktgenaue Freistoßflanke des eingewechselten Ludwig Hofer köpfte Radu Dumitru unhaltbar zum 1:2 ein. Den nächsten VfB-Angriff stoppte Thomas Fredl mit Foulspiel Höhe der Mittellinie und nachdem Fredl bereits verwarnt war, musste dieser mit gelb-roter Karte vom Platz. Die dreiminütige Nachspielzeit brachte dann aber die Seebacher Defensive ohne Probleme über die Zeit. Letztlich ging Seebach als verdienter 2:1-Sieger vom Platz und baute seine beeindruckende Serie auf neun Spiele ohne Niederlage aus.
Der VfB Straubing zeigte dagegen eine sehr schwache Leistung ohne erkennbares Spielsystem und ist nun absolut im Abstiegskampf angekommen. Sollte in den nächsten Spielen keine spürbare Leistungssteigerung kommen, wird es aber auch in den nächsten Spielen sehr schwer werden überhaupt zu punkten.
Stimmen zum Spiel:
Josef Eibl (TSV Seebach): „Wir sind natürlich überglücklich über unseren Sieg in Straubing. Wir haben natürlich auch zur Zeit einen Lauf und auch das nötige Glück auf unserer Seite. So hatten wir Glück beim Lattentreffer des VfB und machen selbst durch einen Sonntagsschuss das 2:0. Insgesamt hatten wir wohl aber auch ein leichtes spielerisches Übergewicht und haben vor allem sehr gut verteidigt. Dem VfB alles Gute für die nächsten Spiele.“
Helmut Wirth (VfB Straubing): „Wir sind sehr enttäuscht. Wir hatten eigentlich gut begonnen und Pech mit dem Lattentreffer durch den tollen Lupfer von Ahmedov. Bei Seebach sieht man, was ein Lauf im Fußball bedeutet, wir haben dagegen zur Zeit die Seuche am Fuß. Auch haben wir einen glasklaren Elfmeter wieder nicht bekommen. Gratulation aber unseren Gästen zum Sieg. Wir müssen konzentriert weiterarbeiten, dürfen die Köpfe nicht hängen lassen und müssen nächstes Heimspiel versuchen, den Negativlauf zu stoppen“.