Start des neuen Studiengangs „Sustainable Industrial Operations and Business“ (SIOB)
(ra) Das Zusammentreffen der zahlreichen Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Bildung am „Technologiezentrum Produktions- und Logistiksysteme“ (TZ Puls) in Dingolfing unterstrich am Mittwoch bei der feierlichen Eröffnung des neuesten Studiengangs der Hochschule Landshut das Potenzial, welches sich von diesem für die Region Ostbayerns versprochen wird. Knapp hundert Anwesende feierten gemeinsam den Start des ersten Semesters von „Sustainable Industrial Operations and Business“ (SIOB).
Nach knapp drei Jahren des Hinarbeitens auf SIOB wurde der Studiengang jetzt durch das Betätigen eines Buzzers offiziell gestartet. Die 20 neu anfangenden nationalen wie internationalen SIOB-Studierenden wurden durch die Anwesenheit eines prominenten Personenaufgebots und einem aufwendigen Rahmenprogramm zum Start ihres Studiums gebührend willkommen geheißen.
Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Bildung sprachen sich frühzeitig für SIOB-Studiengang aus
Dr. Tobias Haaf (Ministerialdirigent des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst), Prof. Dr. Marcus Jautze (Vizepräsident der Hochschule Landshut), Werner Bumeder (Landrat des Landkreises Dingolfing-Landau), Armin Grassinger (Erster Bürgermeister der Stadt Dingolfing) und Herbert Stadlbauer (Regionalleiter der Kontraktlogistik Bayern von Kühne + Nagel und Vorsitzender des Beirats TZ Puls) hoben in ihren Begrüßungsworten je die Bedeutung hervor, die der neuartige Nachhaltigkeitsstudiengang mit sich bringt. Alle Redner hatten sich von Beginn an begeistert von der Idee des neuartigen Studienkonzepts gezeigt und das Vorhaben frühzeitig unterstützt.
„Die Hochschule Landshut setzt mit diesem Studiengang Maßstäbe für Landshut, Dingolfing und Niederbayern. Das Projekt kann sich zu einer Blaupause für eine moderne Hochschulausbildung entwickeln, die mit ,Study & Work‘ den Brückenschlag von der Theorie in die Praxis schafft. Der internationale Campus bringt ein riesiges Potenzial mit sich“, zeigte sich der extra aus München angereiste Ministerialdirigent Dr. Tobias Haaf sichtlich zufrieden. An die internationalen SIOB-Studierenden gewandt sagte er zur Begrüßung: „Be a part of Bavaria. You are warmly welcome!“
„Für die Hochschule Landshut stellt dieser Campus unter Einbindung unseres bereits sehr erfolgreichen Technologiezentrums eine weitere Schnittstelle zur Wirtschaft in der Region dar“, hob Hochschulvizepräsident Prof. Dr. Marcus Jautze die ihm sehr wichtige Vernetzung hervor. Er vertrat den krankheitsbedingt ausfallenden Hochschulpräsidenten Prof. Dr. Fritz Pörnbacher.
SIOB – Ein Studiengang als Investition in die regionale Wirtschaft
Werner Bumeder betonte dementsprechend: „Für unsere regionale Entwicklung ist das ein großer, wichtiger Schritt und bietet nicht nur neue Bildungschancen, sondern auch gute Aussichten für unsere heimische Wirtschaft. Das Konzept ,Study and Work‘ ermöglicht es den Studierenden, viel wertvolle Praxiserfahrung zu sammeln. Sie, aber auch die teilnehmenden Unternehmen hier in unserem Landkreis können davon nur profitieren. Deshalb unterstützen der Kreistag und ich die Weiterentwicklung des Hochschulstandortes Dingolfing sehr gerne. Ich wünsche allen einen guten und erfolgreichen Start am Isar-Campus.“
In der Begrüßung durch Armin Grassinger klang die Bedeutung der späteren Absolventen für die heimische Wirtschaft durch: „Nach der erfolgreichen Ansiedlung der Forschung vor sieben Jahren hier im TZ Puls, ist es nun der nächste Ausbauschritt, die Lehre nach Dingolfing zu holen. Unser Landkreis ist eine starke Wirtschaftsregion für deren Fortbestand gut ausgebildete Fachkräfte nötig sind. Mit dem neuen Studiengang ,Sustainable Industrial Operations and Business‘ stellen wir gemeinsam die Weichen für einen weiterhin attraktiven Wirtschaftsstandort. Deshalb freue ich mich sehr, junge, aufstrebende und interessierte Menschen hier in Dingolfing begrüßen zu dürfen.“
Herbert Stadlbauer bezeichnete das Angebot von SIOB als „wahnsinnige Chance, was wir hier als Unternehmen haben. Wir haben Theorie und Praxis und überhaupt diese tollen Bedingungen. Viele Unternehmen denken gerade: wie stellen wir uns auf, wie gehen wir mit den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft um? Da ist dieser Studiengang genau richtig: es ist ein Leuchtturm-Projekt für die Region“.
Thematik der Nachhaltigkeit in industriellen Abläufen zieht internationale und deutsche Studierende an
Prof. Dr. Martin Prasch, der künftige Studiengangsleiter von SIOB, ergänzte im späteren Verlauf der Veranstaltung: „Die Immatrikulationen zum Studiengang zeigen, dass dieser internationale und deutsche Studierende gleichermaßen anzieht und damit hilft, die Nachwuchskräftelücke zu schließen. Ich freue mich auf die spannende Aufgabe, einer so internationalen Gruppe Studierender die Themen Nachhaltigkeit und industrielle Abläufe mit dem Dozententeam zu vermitteln.“
Hand in Hand mit gleichermaßen mittelständischen wie global agierenden Unternehmen
Der interdisziplinäre englischsprachige Bachelorstudiengang SIOB verknüpft vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit gleichermaßen technische, betriebswirtschaftliche und internationale Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen. Er steht für eine zukunftsorientierte Ausbildung, die den Studierenden exzellente Karrierechancen eröffnen soll. Bereits mit dem Beginn des Studiums sind SIOB-Studierenden Einstiegsmöglichkeiten bei namenhaften Unternehmen geboten. Möglich wird dies durch die enge Zusammenarbeit mit sowohl mittelständischen Unternehmen als auch Global Playern wie BMW, Dräxlmaier oder Kühne + Nagel. Das daraus resultierende duale Angebot „Study & Work“ bietet Studierenden von Beginn ihres Bachelorstudiums an die Möglichkeit Berufserfahrung zu sammeln, Verantwortung zu übernehmen und Geld zu verdienen.
Das Hauptziel des Studiengangs ist es, Absolventinnen und Absolventen dazu zu befähigen, international agierende Unternehmen verantwortungsbewusst und nachhaltig zu gestalten. Dabei erstreckt sich das Spektrum der über den Studienverlauf hinweg vermittelten Kompetenzen über die gesamte Wertschöpfungskette: von der Beschaffung von Rohstoffen über die Produktentwicklung, die Verarbeitung und die Lieferung bis hin zum Kundendienst und Recycling.
Prof. Dr. Reinhold Kohler, der Organisator in der Entstehung des Studiengangs SIOB, betonte auf der Eröffnungsveranstaltung die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit bei der Entwicklung des „Leuchtturmprojekts“, wie er es nannte. Er erklärte des Weiteren: „Ich freue mich nun nach 3 Jahren herausfordernder Planungszeit mit SIOB in den operativen Studienbetrieb zu gehen. Nur dadurch, dass alle Interessengruppen an einem Strang und in die gleiche Richtung gezogen haben, konnte dieses Leuchtturmprojekt SIOB entstehen. Damit haben wir nun Forschung und Lehre mit aktuellem Schwerpunkt auf das wichtige Thema Nachhaltigkeit am Campus Dingolfing.“
Das Zustandekommen von SIOB
Die konzeptionelle Entstehung von SIOB war das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit innerhalb der durch Dekanin Prof. Dr. Tippmann-Krayer geführten Fakultät „Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen“ (ETWI). Alle sieben regionalen Beiratsfirmen des TZ Puls trugen in diesem Prozess der Ausarbeitung maßgeblich zur Anpassung an die Begebenheiten der aktuellen Bedingungen in Unternehmen oder gar Konzernen bei.
Ohne die große Unterstützung durch die Stadt Dingolfing und den Landkreis Dingolfing-Landau wäre eine Umsetzung nicht möglich. Die Stadt errichtet anlässlich des Ausbaus des Technologiestandorts zum Studienstandort ein Hörsaalgebäude und stellt dieses nach dessen Fertigstellung zunächst mietfrei zur Verfügung. Der Landkreis wiederum stiftet der Hochschule Landshut drei Professuren und eine Mitarbeiterstelle. Bis zur Eröffnung des Hörsaalgebäudes wird die Lehre des neuen Studiengangs in den im TZ Puls befindlichen Seminarräumen stattfinden – direkt angebunden an die Praxis der Industrie 4.0.
Bedeutung für die Region und dessen weiterer Entwicklung
Der neue Campus der Hochschule Landshut in Dingolfing soll nicht nur Bildung und Innovation in die Region bringen, sondern auch dazu beitragen, dass gut ausgebildete Fachkräfte langfristig in ebendieser bleiben. Absolventinnen und Absolventen von SIOB haben in Ostbayern vielfältige Berufsaussichten. Der Ingenieursstudiengang zielt darauf ab, die künftigen Fach- und Führungskräfte des operativen Bereichs auszubilden und so dem Fachkräftemangel in der Region entgegenzuwirken.