GesundheitLandshut

Neue Behandlungsmethode Lipidapharese ist einzigartig in der Region

(ra) Ein neues Verfahren der Blutwäsche hat sich am Klinikum Landshut bereits bewährt: Bei einer schweren Fettstoffwechsel-Störung kann den Patienten so effektiv und langfristig geholfen werden. Oft ist diese Therapie die letzte verbleibende Option, um gefährliche Substanzen aus dem Blut zu entfernen. In der Region ist die Behandlungsmethode einzigartig.

Den Fettspiegel wirksam senken: Oberarzt Dr. Maximilian Roeder und Pflegekraft Andrea Weger bereiten einen Patienten auf die Blutwäsche vor. Foto: Klinikum Landshut
Den Fettspiegel wirksam senken: Oberarzt Dr. Maximilian Roeder und Pflegekraft Andrea Weger bereiten einen Patienten auf die Blutwäsche vor. Foto: Klinikum Landshut

Zwölf bis 18 Liter Blut werden in einem Durchgang bei der Lipidapharese – das ist der medizinische Begriff für die Blutwäsche – gereinigt. Über eine Armvene fließt das Blut in einen Filter – dort werden die gefährlichen Fette abgetrennt und das gereinigte Blut kann über eine zweite Armvene in den Körper zurückfließen. „Je Sitzung dauert das Verfahren gut zwei Stunden, alle ein bis zwei Wochen sollte das Blut gereinigt werden“, erklärt Oberarzt Dr. Maximilian Roeder. Eingesetzt wird die Behandlungsmethode, wenn eine schwere Störung des Fettstoffwechsels vorliegt. Vor allem beim LDL-Cholesterin oder beim Lipoprotein (a) setzen Dr. Roeder und sein Team an: Diese beiden Liproproteine befördern Cholesterin durch das Blut in verschiedene Gewebe – eigentlich eine lebenswichtige Aufgabe.

Befindet sich aber zu viel Cholesterin im Blut, kann sich dieses beim Transport in den Gefäßwänden ablagern. Dort löst das Fett eine Entzündung in der Gefäßwand aus. Dadurch kommt es zu einer Verdickung und schließlich einer Verkalkung der Gefäßwand – eine Arteriosklerose tritt auf. Generell gilt: Je höher der Spiegel des LDL-Cholesterins oder des Lipoproteins (a), desto höher ist auch das Risiko für verschiedene Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall und Herzinfarkt. Bei schweren erblichen Fällen sind bereits Kinder betroffen.

 

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Die Patienten, die für die therapeutische Blutwäsche in Frage kommen, haben in der Regel bereits eine längere Krankengeschichte hinter sich: Der medikamentöse Behandlungsweg ist zu diesem Zeitpunkt erschöpft. Auch durch eine spezielle Diät oder Sport lassen sich die gefährlichen Fette kaum beeinflussen. Parallel liegt jedoch eine fortschreitende Herz-Kreislauf-Erkrankung vor. Diesen Patienten hilft die maschinelle Blutreinigung und verhindert weitere Herzinfarkte und Schlaganfälle.

„Die Lipidapharese ist eine sehr wirksame und gut verträgliche Therapie, um diesen Erkrankungen entgegenzuwirken“, so Oberarzt Dr. Maximilian Roeder. Das Ziel ist es, den LDL-Spiegel um mindestens 60 Prozent abzusenken und so die fortschreitende Gefäßerkrankung zu stoppen. Im näheren Umkreis ist das Klinikum Landshut das einzige Krankenhaus, das diese Behandlungsmethode anbietet. „Vorher mussten unsere Patienten nach Dingolfing oder München fahren, um eine Lipidapharese durchführen zu lassen. Jetzt können wir ihnen direkt vor Ort helfen“, so Dr. Roeder.