Handwerkskammer ehrt in Straubing die Meisterbesten
(ra) Applaus und Lob von allen Seiten: Für ihre herausragenden Leistungen in der Meisterprüfung ehrte die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz am Freitag im Rahmen eines Festabends im Hotel Asam in Straubing 23 junge Handwerksmeister*innen des Jahrgangs 2022/2023 mit einer Ehrenurkunde samt Medaille. Die jungen Handwerker haben in der Meisterprüfung in ihrem jeweiligen Beruf als Beste abgeschnitten.
Meisterbeste sind Aushängeschilder für das Handwerk
„Mit Ihrem Know-how und ihrer Begeisterung für das Handwerk sind Sie eine Bereicherung und ein Aushängeschild für unseren Berufszweig“, sagte Jürgen Kilger, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, in seiner Begrüßungsansprache. „Sie sind die begehrten und gut ausgebildeten Fachkräfte, nach denen alle rufen. Sie haben krisensichere Handwerksberufe erlernt, die gebraucht werden, die Ihnen Spaß machen und die Ihnen im Laufe jeder Lebensphase auch die Flexibilität und den Freiraum ermöglichen werden, den sie jeweils benötigen, um zum Beispiel Familie und Beruf unter einen Hut bringen zu können.“
Die Chancen auf eine steile Karriere im Handwerk seien für gut ausgebildete Fachkräfte aktuell besser denn je, so Kilger weiter. Mit Blick auf den Fachkräftemangel unterstrich der HWK-Hauptgeschäftsführer die Leistungsfähigkeit des dualen Ausbildungssystems und betonte: „Die duale Ausbildung bringt bestens ausgebildete Fachkräfte hervor, wie man heute Abend sehen kann. Ein Fehler war es allerdings, dass die akademische Ausbildung jahrelang mehr propagiert und mehr gefördert wurde, als die berufliche.“
Klimawende ohne Fachkräfte nicht zu stemmen
Der gleichen Meinung ist auch HWK-Präsident Dr. Georg Haber. In seiner Laudatio ging auch er auf die Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung ein. Haber wörtlich: „Endlich erkennt man auch in der Politik wieder verstärkt, dass unsere jungen Handwerksmeister ein Rückgrat der deutschen Wirtschaft sind. Macher, ohne die nichts geht.“ Die angestrebte Klimawende sei ohne das Handwerk nicht zu stemmen. „Aber Sie, liebe Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister, Sie schaffen das! Sie können der Klimawende den entscheidenden Schub geben“, so der Kammerpräsident weiter. Dr. Georg Haber ermutigte die Meisterbesten dazu, ihren beruflichen Karriereweg mutig und selbstbewusst weiterzuverfolgen, denn: „Sie können was. Sie arbeiten mit Kopf und Hand. Sie beherrschen beides: Das Planen und das Umsetzen.“
Haber versprach, sich bei der Politik weiter für die Belange des Handwerkernachwuchses einzusetzen und sagte: „Wir wollen finanziell und ideell eine absolute Gleichstellung von akademischer und beruflicher Bildung. Nicht mehr und nicht weniger.“ Gerade vor dem Hintergrund des eklatanten Fachkräftemangels im Handwerk dürften Ungleichbehandlungen nicht weiter hingenommen werden.
Viele Karrierechancen dank Meistertitel
Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr bezeichnete das Meisterhandwerk in seinem Grußwort als einen „für unsere Heimat sehr bedeutenden und unverzichtbaren Wirtschaftsfaktor“. Den Handwerkmeistern sprach Pannermayr seine Anerkennung aus. „Meisterbeste oder Meisterbester zu sein, ist nicht nur eine Anerkennung für herausragende Leistungen im Rahmen der Ausbildung und Prüfung. Die Auszeichnung zeigt in besonderem Maße, dass die Absolventinnen und Absolventen über eine hohe fachliche Kompetenz und das ausgeprägte Verständnis für ihr Handwerk verfügen“, so der Oberbürgermeister.
Für die Meisterbesten stellte der Festabend eine willkommene Gelegenheit dar, ihre Spitzenleistungen nochmals zusammen mit ihren Familien und Partnern zu feiern. Für Fabian Walter aus Neustadt an der Waldnaab, Meisterbester im Fach Elektrotechnik, zum Beispiel ist der Meistertitel wichtig, „um sich beruflich in Zukunft alle Wege offenhalten“ zu können. „Außerdem freue ich mich darauf, vielleicht irgendwann einmal selbst neue Nachwuchskräfte auszubilden“, so der 24-Jährige. Zimmerer Lukas Stuber aus Riedenburg wird sich mit seinem Meistertitel in der Tasche in Kürze selbstständig machen. „Mich hat die Meisterausbildung schon immer gekitzelt“, erzählt der Meisterbeste. „Ich wollte mehr wissen über meinen Beruf und auch weiterkommen. Denn mit viel Wissen fühlt man sich unabhängig und frei.“