Fotografische Malerei von Willy Kittel im Klinikum
(ra) Ist es ein Foto? Oder ist es gemalt? Das fragt sich wohl jeder Betrachter bei den Kunstwerken von Willy Kittel. Der Landshuter Künstler hat der Urologie am Klinikum Landshut jetzt 15 Bilder geschenkt.
Es ist eine spezielle Nachbearbeitungstechnik, mit der Willy Kittel seine Fotografien verfremdet. „Ja, am Anfang sind es erst mal Fotos“, erzählt der Künstler. Diese Bilder fotografiert er dann nochmal ab – mit einem einzigartigen Glas zwischen seiner Kameralinse und dem Bild. „Das ist keine digitale Nachbearbeitung, sondern alles Handarbeit“, so Kittel. Vor kurzem hat er der Urologie im Klinikum Landshut genau 15 seiner fotografischen Malereien geschenkt, am Montag wurden die Kunstwerke offiziell übergeben.
Dr. Markus Straub, Chefarzt der Klinik für Urologie, zeigt sich begeistert: „Ich kenne die Fotografien von Herrn Kittel ja schon länger und besuche seine Ausstellungen immer gerne. Ich freue mich, dass seine Kunstwerke nun unsere Gänge verschönern.“ Nicht nur für die Patienten sind sie ein wahrer Blickfang, sondern auch für die Ärzte und Pflegekräfte.
Eine Fotografie im Klinikum zeigt beispielsweise den Martinsturm. Der Zufall verhalf Willy Kittel zu diesem Motiv. An dem Tag, an dem das Foto entstand, habe es gegossen wie aus Kübeln, erzählt der Künstler. Als der Regen vorbei war, wollte er sein geparktes Fahrrad aufschließen – und direkt neben dem Radlständer spiegelte sich der Martinsturm in einer glasklaren Pfütze. Der 84-Jährige fährt fast noch alles mit dem Rad ab und fotografiert seit nunmehr 66 Jahren.
Eines der Bilder ist übrigens auch vom Klinikum aus entstanden. Es zeigt Landshut bei Nebel und mit Kaminrauch umwabert – getaucht in einen orangeroten Sonnenaufgang. „Damals war ich als Patient im 6. Stock des Klinikums“, so Kittel. Das Bild sei ihm am Kirchweihtag vor einigen Jahren in aller Herrgottsfrühe gelungen und wurde ebenfalls mit dem „Willy-Kittel-Verfahren“ verfremdet. Auch die anderen Fotografien zeigen oft die Stadt Landshut oder Blumenmotive.
