Straubing

Erhard Grundl auf der Sea-Watch 3 vor der Insel Malta

(ra) Eine Delegation von Abgeordneten des Bundestags, des Europäischen Parlaments und der protestantischen Kirche Italiens haben am Freitag die Seenotrettungsschiffe „Sea-Watch 3“ und „Professor Albrecht Penck“ vor der Maltesischen Küste besucht. Mit dabei: der Straubinger Bundestagsabgeordnete Erhard Grundl (Bündnis90/Die Grünen).

Grundl wollte damit seine Unterstützung für die Menschen vor Ort ausdrücken und sich dafür einsetzen, dass die geretteten Flüchtlinge schnellstmöglich an Land können.

Erhard Grundl (3. von links) macht sich auf der Sea-Watch 3 ein Bild von der Lage. – Foto: Grodotzki/Sea-Watch

Am 22. Dezember hatte die „Sea-Watch 3“ 32 Menschen aus dem Mittelmeer gerettet. Seitdem erhielt sie aber keine Einlaufgenehmigung für einen. Obwohl bereits über 30 deutsche Städte erklärten, Flüchtlinge von den Schiffen aufzunehmen und an Bundesinnenminister Seehofer appellierten, sich für eine Aufnahme einzusetzen, zeichnet sich noch keine Einigung ab.

Die Situation auf den beiden Schiffen hat sich in den letzten Tagen für die Flüchtlinge durch eine schlechte Witterung immer weiter verschlechtert. Viele leiden an Seekrankheit. In Gesprächen mit den Betroffenen auf der Sea-Watch 3 wurde die schwierige und absurde Lage deutlich. „Hier leiden 49 Menschen in Sichtweite der maltesischen Küste aufgrund der fehlenden Einigungsfähigkeit europäischer Staaten“, fasste Erhard Grundl die Situation zusammen. Die Schiffe bekamen zwischenzeitlich die Genehmigung näher an die Küste heranzukommen, dürfen aber immer noch nicht in den Hafen einlaufen.

„Beide Rettungsschiffe brauchen endlich einen sicheren Hafen, der sie aufnimmt. Viele Städte in ganz Europa haben ihre Bereitschaft erklärt, die Menschen aufzunehmen. Die Staaten müssen das umgehend ermöglichen. Da beide Schiffe von deutschen Organisationen betrieben werden, kommt Deutschland dabei eine besondere Verantwortung zu. Wir können nicht länger dem Leiden tatenlos zusehen.“ so Grundl.