Spontandemo in Landshut für den Frieden in Südkurdistan
(ra) Zur Zeit befinden drei Personen aus Landshut im Irak um sich für den innerkurdischen Frieden einzusetzen. Sie sind Teil einer zivilgesellschaftlichen Delegation, die die Auswirkungen des seit dem 23. April stattfindenden Krieges der Türkei gegen die Kurdische Bevölkerung dokumentieren und international thematisieren möchte. Am Sonntag fand in Landshut um 18 Uhr eine spontane Kundgebung vor dem Landshuter Rathaus statt.
Die Demonstrierenden forderten zum einen die ungehinderte Aus- und Einreise aller Delegierten für das Treffen in Südkurdistan, zum anderen ein Ende der Zusammenarbeit mit Regimen, die Menschen- und Völkerrechte brechen, insbesondere der Regierung
Erdogans.
Ziel dieses völkerrechtswidrigen Angriffskrieges ist die Spaltung der kurdischen Bevölkerung. Die zirka 80 Delegierten führen Gespräche mit Abgeordneten, Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Friedensinitiativen vor Ort. Ihr Ziel ist es, Wege zum Frieden in der Region zu
ermöglichen. „In den letzten Tagen haben wir sehr viel gesehen. Wir haben viele Gespräche mit Abgeordneten verschiedener Parteien, Gewerkschaften und der Zivilbevölkerung geführt. Wir sind viel gereist und haben auch jesidische Gemeinschaften und ein jesidisches Geflüchtetenlager besucht“, berichtet eine der Landshuter Delegierten.
Der aktuell stattfindende Angriff reiht sich ein in jahrelange Provokationen und militärische Operationen sowohl im irakischen, als auch syrischen Grenzgebiet, wie auch in die innenpolitischen Entwicklungen der Türkei. Der wissenschaftliche Dienst des Deutschen
Bundestages hatte bereits im vergangenen Jahr eine grenzüberschreitende Militäroperation der Türkei gegen die PKK in Südkurdistan/Nordirak größtenteils als völkerrechtswidrig bewertet. Das erklärte Ziel der türkischen Regierung ist die Vertreibung der kurdischen Bevölkerung und die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen.
So wurden nach Angaben der Christian Peacemaker Teams bereits in den ersten Wochen der türkischen Operation mehr als 1500 Menschen aus 22 Dörfern im Gouvernement Dihok vertrieben und tausende Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche durch das türkische
Militär verbrannt.