Straubing

Sie waren unsere Nachbarn – Für sie ein Stolperstein!

(ra) „Stolpern“ tut niemand gerne, jeder will in unserer heutigen Gesellschaft doch immer nur schnell vorankommen. Aber „Stolpern“ bedeutet laut Duden nicht nur „fallen oder scheitern“, sondern auch etwas nicht verstehen und deshalb länger als beabsichtigt dabei verweilen; an etwas Anstoß nehmen, jemandem unvermutet begegnen, auf jemanden stoßen. Was hat dies mit Straubing zu tun?

Unvermutet stößt man bei der Aktion Stolpersteine auf menschliche Schicksale, verweilt, begegnet einem ehemaligen Straubinger Mitbürger oder Nachbarin, indem man seinen oder ihren Namen auf den Messingschildern liest. Einem Dichterwort zufolge sind Namen nur „Schall und Rauch“, also ohne Bedeutung, ohne bleibenden Wert. Doch die Aktion Stolpersteine widerlegt diese These. Auf den Stolpersteinen bekommen die Straubinger Kinder, Frauen und Männer, die Opfer des Nationalsozialismus wurden, ihre Namen wieder. Jedes Opfer erhält einen eigenen Stein – seine Identität und sein Schicksal sind ablesbar.

Steine als Erinnerungszeichen, die jeden Straubinger und Straubingerin berühren, die sich von der Botschaft berühren lassen wollen und sich mit der Geschichte vor der eigenen Haustür und unserer aller Heimatstadt auseinandersetzen möchten.

Werbung
Nachrichten per WhatsApp

Nachrichten per WhatsApp

Nutzen Sie unsere WhatsApp-Nachrichten. Sie erhalten am Abend auf Ihr Handy einen Auszug unserer aktuell erschienen Nachrichten. Bei wichtigen Ereignissen versenden wir auch tagsüber per WhatsApp Informationen.

Name
Name
Vorname
Nachname

Der Künstler Gunter Demnig erinnert an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir einlässt. Das Projekt ist inzwischen auf 75.000 verlegte Steine in fast 2.000 Kommunen in Europa angewachsen. Die Steine sind ca. 10 x 10 cm groß. Bei der Verlegung der Stolpersteine handelt es sich um ein europäisches Kunstprojekt von Gunter Demnig, für das er im Oktober 2005 den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland durch Bundespräsident a. D. Horst Köhler und im Mai 2008 vom damaligen Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble die Auszeichnung „Botschafter für Demokratie und Toleranz“ erhielt.

In Straubing werden am 8. März zweiundzwanzig neue Stolpersteine verlegt. Stolpersteine haben nichts mit dem sogenannten „goldenen Weg“ in Straubing zu tun! Auf den Messingplatten des „goldene Weg“ im Innenstadtbereich stehen keine Namen.  Diese goldenen Platten führen zu Straubinger Sehenswürdigkeiten.

Wer Interesse an einer Stolperstein-Patenschaft hat, kann sich an das Amt für Kultur und Bildung wenden: kulturamt@straubing.de