Niederwinkling erhält Staatspreis für Flurneuordnung und Dorferneuerung
(ra) Die Gemeinde Niederwinkling wurde am Mittwoch mit dem Staatspreis für Land- und Dorfentwicklung 2020 geehrt. Das Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern lud zur feierlichen Urkundenübergabe ins Begegnungszentrum in Niederwinkling ein. Ausgezeichnet wurden die Leistungen im kombinierten Flurneuordnungs- und Dorferneuerungsverfahren Niederwinkling-Welchenberg durch die gleichnamige Teilnehmergemeinschaft.
Hans Peter Schmucker, der Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung in Niederbayern betonte, dass er diese Aufgabe der Urkundenüberreichung sehr gerne angenommen hat: „Ich bin überzeugt davon, dass sich die Teilnehmergemeinschaft Niederwinkling-Welchenberg und die Gemeinde Niederwinkling und alle anderen, die am Projekt beteiligt waren, die Auszeichnung redlich verdient haben. Das Projekt belegt in hervorragender Weise, wie umfassend und dennoch passgenau die Instrumente Flurneuordnung und Dorferneuerung für die unterschiedlichsten Zielsetzungen eingesetzt werden können.“ Die Teilnehmergemeinschaft und die Gemeinde haben in der Wettbewerbskategorie „Umfassende Leistungen in ausgewählten Themenfeldern zur Stärkung des ländlichen Raums“ einen mit 6.000 Euro dotierten Staatspreis zugesprochen bekommen.
Das Projekt stand ganz unter dem Motto „Innovative Ideen machen das Dorf stark für die Zukunft“ und setzte sich aus der Dorferneuerung und der Flurneuordnung zusammen. Im Zuge der Dorferneuerung wurde ein neues Dorfzentrum geschaffen, das die Ortsteile Nieder- und Oberwinkling miteinander verbunden hat. Neben Bürgerhaus und großzügigem Dorfplatz entstanden ein modernes Begegnungs- und Dienstleistungszentrum in Niederwinkling. Auch im Ortsteil Welchenberg wurde ein neuer Dorfplatz geschaffen und das Feuerwehrhaus saniert. Im Rahmen der Flurneuordnung wurde sich das Ziel gesetzt das ländliche Wegenetz zu ertüchtigen und anfallendes Oberflächenwasser in der Flur zurückzuhalten, um vor Überschwemmungen zu schützen. Hier entstanden 14 Rückhaltebecken mit einem Fassungsvolumen von insgesamt rund 25.000 m³ Wasser.
Peter Aigner, der ehemalige Vorsitzende der Vorstandschaft zeigte in einem Rückblick die vielen Entwicklungsschritte auf, die seit 1993 das Dorfbild erneuerten. Aigner freute sich sehr darüber wieder nach Niederwinkling kommen zu dürfen und die Erfolge der Zusammenarbeit nach all den Jahren begutachten zu können. In den Jahren 1993 bis 2021 erhielt die Gemeinde Niederwinkling ca. 3,5 Mio € Zuschuss durch das Amt für Ländliche Entwicklung – geplant waren ursprünglich 3,2 Mio. DM. Landrat Josef Laumer beglückwünschte die Gemeinde Niederwinkling zur herausragenden und beispielhaften Umsetzung der Projekte. Ebenso lobte er die Innovationen die vom gemeindeeigenen Kommunalunternehmen ausgehen. In einem Rundgang durch das Dorf konnten alle Teilnehmer einen Blick auf die Umsetzung der Projekte werfen.
Der Staatspreis für besonders herausragende Projekte der Land- und Dorfentwicklung wird alle zwei Jahre durch die Staatsministerin Michaela Kaniber verliehen. Coronabedingt mussten die Feierlichkeiten in der Münchner Residenz leider verschoben und zuletzt abgesagt werden. Die Übergabe der Urkunde fand daher im kleinen Rahmen in Niederwinkling direkt statt. Die sieben Ämter für Ländliche Entwicklung reichen zunächst prämierungswürdige Projekt-Vorschläge beim Bayerischen Staatsministerium für Ernährung Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zur Begutachtung ein. Eine fünfköpfige Jury aus Vertretern des Ministeriums, des Bayerischen Gemeindetages, der bayerischen Architektenkammer und des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekten diskutiert dann über die vorgeschlagenen Projekte und wählt letztlich die Gewinner aus.