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Landshut als Sicherer Hafen für den FC Sierra Leone und allen Geflüchteten!

(ra) Über 160 Menschen trafen sich am Samstagmittag in Landshut zur Kundgebung gegen die Abschiebung nach Sierra Leone. Sie forderten unter anderem ein klares Nein gegen die Abschiebung der Landshuter Mitbürger*innen aus Sierra Leone, sowie ein allgemeines Umdenken in der aktuellen Asylpolitik.

Foto: Jürgen Liebenstein

Warum Landshut gerade auch ein Fokus innerhalb dieser Proteste hat, liegt sowohl an den berichteten schlechten Bedingungen in der Geflüchtetenunterkunft an der alten Kaserne, sowie der Situation um die Sierra Leone Fußballmannschaft aus Landshut. Wie Richard Wilde von der Seebrücke Landshut erklärte, erhielten diese Ende des Jahres 2021 den niederbayerischen Integrationspreis, doch kurz danach bekamen fast alle der Spieler einen Abschiebebescheid. Die unmittelbar drohende Abschiebung verzögert sich momentan, wie es scheint. Doch die tägliche Angst der Menschen aus Leone, dass sie abgeschoben werden, ist ihre ständige Begleiterin.

Gleichzeitig berichten die Betroffenen, davon, dass sie trotz deutscher Schul- und Berufsausbildung kein Beschäftigungsrecht bekommen. Für viele ist sogar die Ausbildung selbst nicht gestattet. So wurde auf der Kundgebung am Samstag nach Darstellung von Richard Wilde nicht nur sichere Fluchtwege und ein Bleiberecht, sondern auch ein Ausbildungs- und Beschäftigungsrecht für alle Geflüchteten gefordert.

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Die Seebrücke Landshut und FridaysforFuture Landshut machten in ihren Reden klar dass Landshut dazu ein sicherer Hafen werden soll. „Die Stadt soll im Namen ihrer Bürger*innen die Entkriminalisierung der Seenotrettung und neue staatliche Rettungsmissionen fordern. Sie heißen Geflüchtete in ihrer Mitte willkommen – und sind bereit, mehr Menschen aufzunehmen, als sie müssten. Gemeinsam bilden die Sicheren Häfen eine starke Gegenstimme zur Abschottungspolitik der Bundesregierung – laut, unbequem und medienwirksam“, hieß es in den Reden.

Das dies aber nicht nur für die sogenannten „gut integrierten“ Geflüchteten gelten soll, machen weitere Redner*innen auch klar. Ein Recht auf ein menschenwürdiges Leben haben alle Menschen, nicht nur die die es unter diesen Bedingungen schaffen eine fremde Sprache zu lernen, oder einen Job zu bekommen. Dazu Wilde: „Wir fordern ein Bleiberecht für alle Menschen, egal ob sie mit einem Integrationspreis ausgezeichnet wurden oder nicht – Landshut muss endlich sicherer Hafen werden!