(ra) Neun Gartenbesitzer*innen aus dem Landkreis Straubing-Bogen und der Stadt Straubing sind als vorbildlich naturnah wirtschaftende Gärten ausgezeichnet worden. Bei einer Feierstunde am Freitag im Gasthof Rohrmeier in Feldkirchen erhielten sie die Naturgartenplakette und eine Urkunde – als sichtbares Zeichen für mehr Artenvielfalt direkt vor der Haustür.

Die zertifizierten Gartenbesitzer beim Gruppenfoto gemeinsam mit den Ehrengästen. – Foto: Landratsamt Straubing/Kreisfachberatung

Auszeichnung für neun vorbildliche Naturgärten

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde überreichte der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege die Naturgartenplakette und die Urkunden an neun Gartenbesitzer*innen. Neben den Ausgezeichneten nahmen auch Landrat Josef Laumer, Kreisfachberater Stefan Heller, die Vorsitzende des Kreisverbandes, Monika Edenhofer, sowie drei der ehrenamtlichen Naturgartenzertifizierer, Eva Hager, Gertraud Bausback und Josef Löw, an der Veranstaltung teil.

Die Naturgartenplakette macht auf einen Garten aufmerksam, der sich bewusst für mehr Naturnähe und ökologische Vielfalt öffnet. Sie soll zugleich Würdigung und Motivation sein, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen.

Klare Kriterien für die Zertifizierung als Naturgarten

Damit ein Garten als Naturgarten zertifiziert werden kann, müssen bestimmte Kernkriterien erfüllt sein. Dazu zählen der Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und Dünger, der Verzicht auf Torf und torfhaltige Substrate sowie ein insgesamt deutlich erkennbarer hoher ökologischer Wert des Gartens.

Zusätzlich ist eine Mindestanzahl an Punkten aus den Bereichen „Naturgartenelemente: vielfältiger Garten“ sowie „Bewirtschaftung und Nutzgarten“ nötig. Hierzu gehören etwa eine lebendige Vielfalt an Lebensräumen mit Blumenwiesen, Hecken, Stauden und Gehölzen, Trocken- und Feuchtbiotopen sowie naturnahen Nützlingsunterkünften. Auch Gemüsebeete mit naturnaher Bewirtschaftung, Obstgehölze und Beerensträucher, eine eigene Kompostierung und die Nutzung von Regenwasser fließen in die Bewertung ein.

Vorbilder für eine vielfältige Gartenkultur

„Mit der Plakette setzen Sie in Ihrer Nachbarschaft ein sichtbares Zeichen für nachhaltige ökologische Bewirtschaftung und eine vielfältige Gartengestaltung im Einklang mit der Natur“, betonte Landrat Josef Laumer in seiner Begrüßung.

Monika Edenhofer stellte den Vorbildcharakter der Auszeichnung heraus: Ziel der Naturgartenzertifizierung und der Naturgartenplakette sei es, positive Beispiele für eine vielfältige, nachhaltige und artenreiche Gartenkultur im Hausgarten zu schaffen und andere dazu zu animieren, es ihnen gleichzutun.

Seit dem Jahr 2018 wurden über 140 Naturgärten im Landkreis ausgezeichnet. Die 51 Obst- und Gartenbauvereine mit ihren fast 10.000 Mitgliedern bieten dabei ein großes Potenzial, die Idee des Naturgartens weiter in die Breite zu tragen.

Naturgärten sind nicht verwildert, sondern bewusst gestaltet

Im Rahmen der Verleihung hatten die zertifizierten Gartenbesitzer*innen Gelegenheit, ihre Gärten anhand einer Präsentation vorzustellen, die Kreisfachberater Stefan Heller zusammengestellt hatte. Die Bandbreite reichte vom kleinen Stadtgarten über großflächige Siedlungsgärten bis hin zu parkartig gestalteten Landschaftsgärten.

Deutlich wurde dabei, dass ein Naturgarten entgegen mancher Vorurteile kein verwilderter oder ungepflegter Garten ist. Vielmehr handelt es sich um bewusst geplante und gepflegte Grünflächen, die im Einklang mit der Natur bewirtschaftet werden und Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten bieten.