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Intensivierte Geschwindigkeits-Überwachung auf der B20 – Halbzeitbilanz

(pol) Seit 17. Oktober wird auf der gesamten niederbayerischen B20 verstärkt die Geschwindigkeit überwacht. „Die bisherige Bilanz bleibt hinter den Erwartungen zurück“, heißt es aus dem Polizeipräsidium Niederbayern in Straubing.

Symbolbild: Geschwindigkeitsmessung – Foto: Jespessen

Seit Beginn der intensivierten Geschwindigkeitskontrollen auf der B20 wurden insgesamt 52 Messungen durchgeführt. Dabei kamen sowohl klassische Blitzergeräte zum Einsatz, aber auch der sogenannte Enforcement-Trailer und Laserhandmessgeräte. Von insgesamt mehr als 120.000 gemessenen Fahrzeugen waren etwa 2.800 mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs. Bei den Lasermessungen wird der Fahrzeugdurchlauf nicht registriert, sodass letztlich eine Ahndungsquote von rund 3,2 Prozent konstatiert werden kann. Dieser Wert liegt um mehr als ein Prozent höher, als die durchschnittliche Beanstandungsquote im Jahr 2021 im gesamten Bereich des Polizeipräsidiums Niederbayern.

Hinzu kommt, dass von den beanstandeten Fahrzeugführern mehr als die Hälfte im Anzeigenbereich geahndet werden musste: „Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass auf der B20 trotz der öffentlichen Ankündigung und des hohen Kontrolldrucks weiterhin deutlich zu schnell gefahren wird. Wir hoffen auf eine Besserung in der zweiten Hälfte der Kontrollaktion und sind gespannt auf die Abschlussbilanz“, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums.

Gefahr wird unterschätzt

Jedes einzelne km/h mehr oder weniger kann entscheidend sein: Rechtzeitig abgebremst oder aufgefahren; Kontrolliert ausgewichen oder ins Schleudern geraten; Blechschaden oder Personenschaden; Leicht verletzt oder schwer verletzt; Überlebt oder tot.

Je höher die Geschwindigkeit, desto kürzer die Reaktionszeit, desto länger der Bremsweg, desto geringer die Kontrolle über das Fahrzeug in Notsituationen und desto höher die potentielle Aufprallenergie im Falle einer Kollision.


§3 StVO: Die Geschwindigkeit ist insbesondere den Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen sowie den persönlichen Fähigkeiten und den Eigenschaften von Fahrzeug und Ladung anzupassen.


Die Mehrheit der Verkehrsteilnehmer reagierte in Gesprächen mit den Einsatzkräften oder auch im Kommentarbereich auf Social-Media verständnisvoll auf die Geschwindigkeitskontrollen. Vereinzelt wurde aber deutlich, dass die Gefahren von überhöhter und nicht angepasster Geschwindigkeit zuweilen unterschätzt werden: „Kümmert euch um wichtigere Dinge [..] es passiert nichts wenn man auf einer freien Straße 120 statt 100 fährt“, ordnete beispielsweise ein User die Bedeutung der Kontrollen auf Facebook ein.

Manchen Verkehrsteilnehmern scheint nicht bewusst zu sein, dass angepasst an die Straßenverhältnisse und die persönlichen Fähigkeiten und Eigenschaften des Fahrzeugs sogar eine geringere Geschwindigkeit als die allgemein zulässige Höchstgeschwindigkeit angebracht sein kann. Hinzu kommt, dass auch auf vermeintlich freien Strecken immer mit Unvorhergesehenem (z.B.: Wildwechsel) oder Fehlern anderer Verkehrsteilnehmer gerechnet werden muss.

Mehr über Fakten und Statistiken zu Verkehrsunfällen und die Hauptursache für tödliche Unfälle ist hier nachzulesen: https://www.runtervomgas.de/ratgeber-und-service/unfallursachen/unangepasste-geschwindigkeit/