Corona-Fälle gehen im Klinik-Bereich Landshut langsam zurück
(ra) Der immense Belegungsdruck im Klinik-Bereich im Raum Landshut lässt langsam nach: Die Zahl der Corona-Patienten hat im Rettungsdienstbereich Landshut insgesamt etwas abgenommen, auch wenn die Lage im Intensivbereich weiter sehr angespannt ist. Dennoch: Eine fünfte Welle scheint aufgrund der Verbreitung der Omikron-Variante nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Deshalb handelt der Ärztliche Leiter Krankenhauskoordination im Rettungsdienstbereich Landshut, Jürgen Königer, weiter nach der Prämisse: „Wir fahren auf Sicht“.

Vor die Lage zu kommen und vor der Lage zu bleiben, das ist das große Ziel des Katastrophenschutzes: „Wir stehen vor einer schwierigen Gratwanderung. Einerseits wollen wir den Weg zurück in den Normalbetrieb finden und kleinere, elektive Maßnahmen ermöglichen. Andererseits müssen wir schnell reagieren können, wenn die Covid-Belegung wieder stark zunehmen sollte“, erklärt Königer.
Erleichterungen können aber nun in Bereichen angedacht werden, die kein Intensiv-Bett erfordern würden, stellte Königer klar. Denn im Bereich der Intensivmedizin ist die Lage weiter absolut angespannt: „Die Menschen, die auf den Intensivstationen gegen Covid-19 kämpfen, tun dies lange Wochen. Wir müssen deshalb noch mit einer langfristigen Auslastung dieser Betten rechnen.“ Gerade im Intensivbereich ist der Belegungsdruck in ganz Niederbayern nach wie vor groß.
Standen am Anfang der vierten Welle gut 50 Intensivbetten im gesamten Rettungsdienstbereich Landshut zur Verfügung, nun sind es knapp 70: „Mehr geht einfach nicht.“
Spätestens im Januar rechnen die Kliniken damit, dass der Covid-Bereich wieder an Fahrt aufnehmen wird: Die Fortführung der geschaffenen Strukturen und Kapazitäten ist deshalb unerlässlich. Hinzu kommt vermutlich ein gewisser „Nachhol-Effekt“: „Wir konnten während der Pandemie beobachten, dass im Anschluss an die letzten Hochphasen verschleppte Krankheiten und hinausgezögerte Behandlungen dafür gesorgt haben, dass sich der Gesundheitszustand vieler Patienten verschlechtert hatte und die ursprünglich nötigen Standard-Behandlungen letztlich schwerwiegendere Eingriffe erfordert haben.“
Hinzu kommt die unberechenbare Witterung, bei der leider auch schwere Unfälle nicht zu vermeiden sind: „Gerade für solche Notfälle müssen wir auch da sein.“