Amtsgericht Straubing: In drei Gerichtssälen Tierschutzaktivisten auf der Anklagebank
(jh) Am Amtsgericht in Straubing dreht sich heute Vormittag alles um eine Aktion von Tierbefreiungs-Aktivisten, die sich im Februar 2016 auf der Großbaustelle der Donautal Geflügelspezialitäten GmbH in Bogen – besser bekannt unter dem Markennamen Wiesenhof – zugetragen hatte. In drei Gerichtssälen sitzen heute zeitgleich insgesamt sechs Personen auf der Anklagebank. Sie müssen sich wegen Hausfriedensbruch, Nötigung und anderen Delikten verantworten.
Einige von ihnen kletterten auf zwei 30 Meter hohe Kräne und verhinderten so deren Weiterbetrieb. Sie befestigten dort außerdem ein Transparent mit der Aufschrift „Bis jede Schlachtfabrik stell steht.“ An einer anderen zentralen Stelle des Baugeländes, dem Baubüro, ketteten sich drei Aktivisten mit Bügelschlössern um ihren Hals aneinander, während weitere dort Protestschreiben verbreiteten. Auch sie hatten das Ziel, die Aufrechterhaltung des Baubetriebes zu erschweren.
Einer Erklärung der Aktivisten-Gruppe mit dem Namen „Mastanlagen Widerstand“ zufolge, wollen die Angeklagten heute die Einstellung ihres Verfahrens erreichen. Ob ihnen das gelingt, ist eher zweifelhaft. Über die Prozesse und deren Ausgang werden wir heute Nachmittag auf www.regio-aktuell24.de ausführlich berichten.
Bereits um 8 Uhr waren die ersten Demonstranten vor das Gebäude des Amtsgerichts an der Kolbstraße gezogen. Ein größeres Polizeiaufgebot steht ihnen gegenüber. Beim letzten Prozess im Zusammenhang mit Wiesenhof war nachts zuvor die Außenfassade des Gebäudes mit Farbe beschmiert worden. Heute Nacht blieb die Fassade – wohl auch aufgrund der Polizeipräsenz – verschont.