Niederbayern erhält in den nächsten fünf Jahren 620 Polizeibeamte mehr
(ra) Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat am Mittwoch in München gemeinsam mit Landespolizeipräsident Prof. Dr. Wilhelm Schmidbauer das Konzept zur Neuverteilung aller ab 2023 zur Verfügung stehenden 37.786 Stellen für die Beamte der Bayerischen Polizei vorgestellt. „Mit unserem Stellenkonzept ‚Die Bayerische Polizei 2025‘ sind wir bestmöglich für die künftigen Herausforderungen gewappnet“, erklärte Herrmann. Für das Polizeipräsidium Niederbayern bedeutet dies in den nächsten fünf Jahren 620 Stellen mehr.
Herrmann: „Wir schaffen von 2010 bis 2023 5.725 zusätzliche Polizeistellen.“ Mit dann insgesamt mehr als 45.000 Beamten, Beamten in Ausbildung sowie Arbeitnehmern wird der höchste Personalumfang in der Geschichte der Bayerischen Polizei erreicht. Bereits bis Ende 2025 kann der Großteil der auf den neuen Stellen eingestellten Polizisten nach Ausbildungsende den Dienst bei den Polizeidienststellen antreten.
Für Dienststellen mit bayernweiter Zuständigkeit wie zum Beispiel die Polizeiinspektionen Spezialeinheiten, die Gemeinsamen Zentren Schwandorf und Passau sowie für den Ausbau der Reiterstaffeln bekommen die zuständigen Verbände als fachliche Sonderzuweisung insgesamt 719 Stellen. Der belastungsorientierten Zuweisung für den Großteil der Stellen bei den Landespolizeipräsidien liegt nach Herrmanns Worten ein komplexes Berechnungsmodell zugrunde.
Mit 80 Prozent ist die Arbeitsbelastung der Hauptfaktor, der vor allem die Kriminal- und Verkehrsunfallstatistik berücksichtigt, aber auch die ‚urbane Konzentration‘, also Zusatzbelastungen für die Polizei beispielsweise durch Versammlungen sowie Sport– und Kulturveranstaltungen. Außerdem werden Bevölkerungszahl und Fläche mit jeweils zehn Prozent einbezogen.
Bei den Polizeipräsidien Oberbayern Süd, Niederbayern, Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken und Schwaben Süd/West sind auch die insgesamt 1.000 Stellen für den Ausbau der Bayerischen Grenzpolizei eingerechnet.
„Damit wird endlich das Verhältnis der Einwohnerzahlen der einzelnen Regierungsbezirke zurechtgerückt. Für die Region Straubing-Bogen bedeutet dies mehr Sicherheit und auch mehr wohnortnahe Arbeitsplätze für die Bevölkerung“, so Josef Zellmeier, MdL und er fügte hinzu: „Neben der hohen Qualität der Bayerischen Polizeibeamten ist auch eine möglichst hohe Quantität, sprich eine gute Personalausstattung, wichtig.“
Der Einwohnerzahl und dem Arbeitsaufkommen entsprechend stieg bereits zwischen 2010 und 2020 die Zahl der Stellen in Niederbayern von 1.963 auf 2.149 und wird bis 2025 auf 2.583 erhöht. Damit liegt das Polizeipräsidium Niederbayern beispielsweise vor Oberfranken (2.416) und der Oberpfalz (2.505), die nach Einwohner und Fläche leicht unter Niederbayern liegen, bisher jedoch mehr Stellen vorweisen konnten.