(pol) Ein geplanter Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt – und ein Zugriff, der mutmaßlich Schlimmeres verhindert hat: In Niederbayern ist es Sicherheitsbehörden gelungen, ein mögliches Attentat im Raum Dingolfing-Landau zu vereiteln und mehrere Verdächtige festzunehmen.
Unter Sachleitung der Generalstaatsanwaltschaft München haben Kräfte des Polizeipräsidiums Niederbayern am Freitag in enger Zusammenarbeit mit Spezialkräften sowie dem Bayerischen Landeskriminalamt fünf Tatverdächtige festgenommen. Zuvor waren intensive Ermittlungen unter Beteiligung des Landesamts für Verfassungsschutz geführt worden. Nach aktuellem Stand gehen die Ermittlungsbehörden davon aus, dass damit ein möglicher Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt im Raum Dingolfing-Landau verhindert wurde.
Nach derzeitiger Einschätzung besteht folgender dringender Tatverdacht: Ein 56-jähriger ägyptischer Staatsangehöriger soll in einer Moschee im Raum Dingolfing-Landau dazu aufgerufen haben, in der Weihnachtszeit 2025 mit einem Fahrzeug einen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt zu verüben, um möglichst viele Menschen zu töten oder zu verletzen. Dieses Verhalten wird strafrechtlich derzeit als Versuch der Bestimmung zum Mord gewertet.
Drei weitere Tatverdächtige im Alter von 30, 28 und 22 Jahren mit marokkanischer Staatsangehörigkeit sollen sich in der Folge zur Begehung eines solchen Anschlags bereit erklärt haben. Ihnen wird vorgeworfen, sich zum Mord bereiterklärt zu haben. Eine fünfte Person, ein 37-jähriger Syrer, soll die genannten Tatverdächtigen in ihrem Tatentschluss bestärkt haben. Derzeit gehen die Ermittlungsbehörden von einer islamistischen Tatmotivation aus.
Die fünf Tatverdächtigen wurden am Samstag dem Haftrichter vorgeführt. Die Generalstaatsanwaltschaft München hat gegen vier der fünf Beschuldigten Haftbefehle beantragt. Diese wurden noch am Samstag von einem Ermittlungsrichter des Amtsgerichts München erlassen. Vier Tatverdächtige befinden sich in Untersuchungshaft in verschiedenen Justizvollzugsanstalten. Der fünfte Tatverdächtige wurde aufgrund richterlichen Beschlusses nach den Bestimmungen des Polizeiaufgabengesetzes in Präventivgewahrsam genommen.
Weitere Ermittlungen laufen noch. Für alle Beschuldigten gilt die Unschuldsvermutung.
