Landshut

Hochschule Landshut: Probestudium in den MINT-Studiengängen

(ra) Hohe Abbruchquoten, trockene Inhalte, ein niedriger Frauenanteil – die klassischen Ingenieurdisziplinen haben häufig mit diesen Stereotypen zu kämpfen. Das kann dazu führen, dass Studieninteressierte sich gegen Studiengänge in den Ingenieurwissenschaften oder der Informatik entscheiden. Bei einem Pressegespräch am Mittwoch an der Hochschule mit Präsident Prof. Dr. Karl Stoffel, dem stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz Hans Schmidt, dem Leiter des dazugehörigen Bildungszentrums Michael Pigat sowie Oberbürgermeister Alexander Putz und Landrat Peter Dreier wurde das MINT-Orientierungssemester offiziell vorgestellt.

Bei einem Pressegespräch an der Hochschule mit Präsident Prof. Dr. Karl Stoffel (Mitte), dem stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz Hans Schmidt (2. v. links), dem Leiter des dazugehörigen Bildungszentrums Michael Pigat (links) sowie Oberbürgermeister Alexander Putz (von rechts) und Landrat Peter Dreier wurde das MINT-Orientierungssemester offiziell vorgestellt. – Foto: Hochschule Landshtu

Um die Hemmschwelle herabzusetzen und Abiturienten sowie weiteren Studienberechtigten die Möglichkeit zu schaffen, die technisch-naturwissenschaftlichen Studiengänge der Hochschule Landshut kennen zu lernen, wird zum Sommersemester 2020 das MINT-Orientierungssemester eingeführt. Unterstützer und Partner des Projekts sind die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, Stadt und Landkreis Landshut sowie die Bruckmayer-Stiftung.

Weniger Studienabbrüche und leichterer Studieneinstieg

„Ziel des Semesters ist vor allem, neue Studierendengruppen zu erschließen, junge Menschen für den MINT-Bereich zu begeistern, eine Entscheidungshilfe für ein Studium oder eine Ausbildung im technischen Bereich zu ermöglichen sowie die fachliche Vorbereitung auf das individuell richtige Studium zu gewährleisten“, so Hochschulpräsident Prof. Dr. Karl Stoffel. Die Studienabbruchgefahr im späteren Bachelorstudium soll dadurch reduziert und der Studieneinstieg vereinfacht werden.

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Enge Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer

Durch die Kooperation mit der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz erhalten die Studierenden des Orientierungssemesters nicht nur Einblick in die technisch-naturwissenschaftlichen Studiengänge der Hochschule Landshut, sondern auch in MINT-Ausbildungsberufe im Handwerk. „Egal ob mit Ausbildung oder Studium – Studienberechtigte haben im MINT-Bereich zahlreiche Möglichkeiten“, betont Hans Schmidt. „Mit dem Orientierungssemester können sie gezielt herausfinden, was eher ihrer Neigung entspricht und sich für einen Karriereweg entscheiden.“

Das MINT-Orientierungssemester gliedert sich unter anderem in ein MINT-Grundlagenseminar, den Besuch regulärer thematischer Vorlesungen sowie die MINT-Praxistage im Bildungszentrum der Handwerkskammer. „Gerade Gymnasiastinnen und Gymnasiasten können heutzutage oft kaum noch handwerkliche Erfahrung sammeln“, konstatiert Michale Pigat. „Bei den MINT-Praxistagen dürfen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Werkstattluft schnuppern und bekommen Einblicke in die Bereiche Maschinenbau, Elektrotechnik und Metallbau.“ Konkret bedeutet das, dass die Studierenden einen Mendocino-Motor bauen – einen solar-betriebenen, magnetisch gelagerten Elektromotor.

Stadt und Landkreis Landshut als wichtige Kooperationspartner

Während die Handwerkskammer den Praxisteil des MINT-Orientierungssemester koordiniert, beteiligen sich Stadt und Landkreis vor allem finanziell am Projekt. Absolventinnen und Absolventen von MINT-Studiengängen seien gefragter denn je und hätten gerade im Hinblick auf den Fachkräftemangel in diesem Bereich hervorragende Karrierechancen, ist Oberbürgermeister Alexander Putz überzeugt. Er würdigte daher die vorausschauende gemeinsame Initiative der Hochschule und der Handwerkskammer: „Sie starten mit dem MINT-Orientierungssemester ein innovatives, zukunftsweisendes und erfolgversprechendes Projekt, das unseren jungen Nachwuchskräften neue Perspektiven aufzeigt und ihnen aussichtsreiche Chancen eröffnet.“  

Auch Landrat Peter Dreier zeigte sich begeistert: „MINT-Förderung kann zwar nie früh genug beginnen – doch das Konzept des Orientierungssemesters bietet die große Chance, auch noch unentschlossene Studienanfängerinnen und -anfänger für technische Berufe zu begeistern.“

Die Bewerbungsphase für das MINT-Orientierungssemester läuft bereits. Alle Informationen zum Studium und zur Anmeldung gibt es unter www.haw-landshut.de/mint