450.000 Euro Kosten für neun Monate Mietfähre? – Ohne den Kreisausschuss
(jh) Das steht in keinem Verhältnis: Die Anmietung einer Motorfähre, um die Donau zwischen Mariaposching und Stephansposching überqueren zu können, würde für neun Monate rund 450.000 Euro kosten. Die Mietkosten alleine würden etwa 250.000 Euro ausmachen. Hinzu kämen aber mindestens 180.000 bis 200.000 Euro, damit die jetzt in Österreich stationierte Fähre technisch so umgebaut und ausgestattet werde, dass sie bei uns eine Zulassung erhalten würde. Jetzt muss die Verwaltung eine andere Leihfähre suchen.
Bis für die Überquerung der Donau bei Mariaposching wieder eine eigene Landkreis-Fähre ihren Betrieb aufnehmen kann, bedarf es noch einige Zeit. Der Kreisausschuss hat am Donnerstag zumindest eine Entscheidung über den Betriebstyp gefällt. Der Landkreis wird eine Motorfähre anschaffen! In der Zwischenzeit möchte man aber auf einen Transfer nicht verzichten.
Mit einer Übergangslösung muss jedoch noch gewartet werden. Im Landratsamt hatte man in den vergangenen Monaten nach einer Leihfähre gesucht. Fündig wurde sie nur in Österreich. Dort gehört die Donaufähre „Christoph“ einer Firma in Wels. Das Unternehmen ist zwar in erster Linie an einen Verkauf interessiert, würde aber das Wasserfahrzeug auch verleihen – für sage und schreibe 900 Euro pro Kalendertag – mindestens für neun Monate.
Da kommen laut Markus Fischer, dem Leiter der Tiefbauabteilung des Landratsamtes, schnell mal rund 247.500 Euro zusammen. Ein Mitarbeiter eines Expertenbüros, welches für die Neuanschaffung einer Fähre beauftragt ist, erklärte, dass er die „Christoph“ kenne. Damit sie in Deutschland zugelassen werde, müsse sie umgebaut und entsprechend ausgestattet werden. „Das würde mindestens zwischen 180.000 und 200.000 Euro kosten“, hatte er ermittelt.
Deshalb entschied sich der Kreisausschuss einstimmt, das Angebot für die „Christoph“ nicht anzunehmen. Die Verwaltung sei aber weiterhin beauftragt, Angebote für eine Leihfähre als Übergangslösung einzuholen.