Straubing

Staatssekretär zeichnet Gewinner von „PlanB – Biomasse.Business.Bayern“ aus

(ra) Eine gute Geschäftsidee für eine Zukunft ohne Erdöl und eine Portion Motivation, diese in einen Geschäftsplan zu gießen – das sind die Hauptzutaten für Erfolg beim Businessplanwettbewerb „PlanB – Biomasse.Business.Bayern“. Die drei Gründer, die die PlanB-Jury mit ihrem Businessplan von ihrem grünen Erfolgsrezept überzeugen konnten, wurden am Montag in der Sennebogen-Akademie im Hafen Straubing-Sand ausgezeichnet.

Der von der BioCampus Straubing GmbH zum zweiten Mal ausgerichtete Wettbewerb hatte nach den besten Geschäftsideen für eine biobasierte Zukunft gesucht.

Landrat Josef Laumer und Sponsor Klaus Feils überreichten den Publikumspreis für die spannendste Finalpräsentation an Dr. Paul Lampert und Dr. Thomas Decker von der GreenSurvey GmbH. – Foto: BioCampus GmbH

Bei PlanB dreht sich alles um Ideen, die auf nachwachsende Rohstoffe als die Rohstoffe der Zukunft setzen. „Von der energetischen Bioabfallverwertung über Designartikel aus Holz und innovativen Einsatzmöglichkeiten für Fasern bis hin zur kompostierbaren Plastikflasche auf Zuckerbasis – mit PlanB möchten wir Gründern aus der Bioökonomie die Chance geben, ihre Geschäftsideen zu entwickeln, Branchenkontakte zu knüpfen und sich der Öffentlichkeit zu präsentieren“, so Andreas Löffert, Geschäftsführer der BioCampus Straubing GmbH zur Eröffnung des Prämierungsevents.

Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär und PlanB-Schirmherr Franz Josef Pschierer betonte die Bedeutung von Unternehmensgründern für Bayern: „Straubing ist international anerkannter Top-Standort beim Thema ‚Nachwachsende Rohstoffe‘. Mit dem Businnessplanwettbewerb PlanB bieten wir auch dem unternehmerischen Nachwuchs ein hervorragendes Sprungbrett für neue Geschäftsideen und Ausgründungen vor Ort. Die eingreichten Businnespläne zeugen vom enormen innovativen Potenzial  nachwachsender Rohstoffe. Ich gratuliere den Gewinnern und wünsche allen Teilnehmern eine erfolgreiche Zukunft.“

Für die drei Finalisten des Businessplanwettbewerbs,  Heimo Adamski von „4Gene“, Dr. Thomas Decker von der „GreenSurvey GmbH“ und Dr. Friedrich Streffer von der „LXP Group GmbH“, galt es, Jury und Publikum in drei Minuten von ihrer Idee zu überzeugen. Das 4Gene-Team von der TU München präsentierte sein Biotech-Verfahren, mit dem natürliche Duft- und Farbstoffe zu Frühwarnsystemen für Verunreinigungen in biobasierten Flüssigkeiten wie Ölen und Schmierstoffen umgebaut werden. Das Ziel: Ausschuss minimieren und Produktionsprozesse verbessern. Thomas Decker und sein Straubinger Team bieten mit den Services von GreenSurvey gezielte Marktforschung für die grüne Branche. Mit ihren Tools ermöglichen sie Firmen von der Landwirtschaft bis zur Biotechnologie tiefen Einblick in das, was der Markt nachfragt. Als letztes stellte Dr. Friedrich Streffer seine LXP Group vor. Kern der GmbH ist ein neuartiges, mildes Aufschlussverfahren für nicht als Lebensmittel geeignete Biomasse wie zum Beispiel Stroh. Durch das Verfahren werden wertvolle Pflanzenbestandteile wie Zucker und Lignin voneinander getrennt und können in innovativen Produkten wie biobasierter 3D-Drucktinte oder Bioplastikflaschen eingesetzt werden.

 

Über den mit 2.000 Euro dotierten dritten Platz darf sich das Team von 4Gene freuen. Platz Zwei und 3.000 Euro sicherte sich Dr. Streffer mit seiner LXP Group. Der Gewinner von PlanB 2017 heißt GreenSurvey GmbH. Zusätzlich zum Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro erhalten Thomas Decker und sein Team für ein Jahr Mietfreiheit in einer Startereinheit des BioCubators im Hafen Straubing-Sand. Alle drei bekommen außerdem ein Jahr Businesscoaching bei der Hans-Lindner-Stiftung und, wie alle anderen PlanB-Teilnehmer auch, Unterstützung bei der Weiterentwicklung ihres Unternehmens.

Neu bei der zweiten Auflage von PlanB war dieses Jahr der angedockte Ideenwettbewerb „100 Prozent Cellulosefasern neu gedacht“. Dort suchte die Kelheim Fibres GmbH gemeinsam mit dem BioCampus nach Menschen mit kreativen Ideen für ungewöhnliche Einsatzmöglichkeiten von Cellulosefasern, also holzbasierten Fasern, die zu Viskose versponnen beispielsweise als Tampons auf dem Markt sind. Den mit 2.500 Euro dotierten Sieg im Ideenwettbewerb sicherte sich Dr. Jürgen Pettrak mit seiner Idee, hormonell wirksame Stoffe, die durch Medikamente ins Abwasser geraten durch neuartige Faserfilter abzuscheiden. Der zweite Platz und 1.000 Euro ging an Dr. Albert Solleder mit seiner Idee, den Markt für medizinische Wundauflagen für Cellulosefasern zu erschließen. Platz Drei und 500 Euro sicherte sich Sebastian Kehrer, der Cellulosefasern als Alternative zu Obst- und Gemüsenetzen aus Plastik einsetzen möchte.