Zur Ruhe kommen auf einsamen Wegen rund um den Waginger See
(djd). Gute Luft für die Lungen, frisches Grün für die Augen und für die Ohren nichts als Blätterrauschen, Vogelzwitschern und Wasserplätschern – nicht nur Anhänger des „Waldbadens“ sind sich der gesundheitsfördernden Wirkung der Natur bewusst. Eine Gegend, in der man Wiesen, Wälder und Seen mit allen Sinnen entdecken und Kraft tanken kann, ist etwa der geschichtsträchtige Rupertiwinkel.
In der oberbayerischen Bilderbuchlandschaft rund um Waginger und Tachinger See warten zwischen sanften Voralpenhügeln und ursprünglichen Dörfern zahlreiche Kraftorte, die seit Jahrhunderten von Menschen aufgesucht werden, aber auch vielseitige, entspannende Angebote für Wanderer, Radler und Wassersportler.
Orte der stillen Einkehr
Wer auf Entdeckungstour durch den Rupertiwinkel geht, kann dies auch ganz für sich alleine tun. Verkehrsarme Straßen und einsame Wege führen in Weiler sowie vorbei an kleinen Kirchen und Kapellen. Diese sind Zeugen einer tief verwurzelten Volksfrömmigkeit und stehen – wie die Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung auf dem Mühlberg – oft an landschaftlich reizvollen Plätzen. Rund 400 kleine Votivbilder, die zum Dank an erhörte Gebete gefertigt wurden, schmücken den Eingangsbereich des spätbarocken Kirchleins auf einer Anhöhe über dem Waginger See. Von hier führt eine Etappe des St.-Rupert-Pilgerwegs in die Salinenstadt Traunstein.
Auf der rund 5,5 Stunden dauernden Wandertour kommt man auch an der Kapelle Maria Tann vorbei, einem mitten im Wald gelegenen Ort der stillen Einkehr. Unter www.waginger-see.de gibt es Informationen zu allen Wallfahrtskirchen und weiteren Kraftplätzen sowie Inspirationen zum bewegten Entschleunigen, darunter geführte Kräuterexpeditionen, Yogakurse am Seeufer und andere „kleine Abenteuer“.
Unterwegs auf Sehnsuchtswegen
Die Religionspädagogin Waltraud Jetz-Deser begleitet Interessierte auf „Sehnsuchtswegen“ rund um Otting zu Plätzen mit einem ganz besonderen Spirit. Mit Dr. Ute Künkele geht es dagegen zur mystischen „Biberschwell“, die wohl schon in keltischer Zeit bekannt war. Da nur Ortskundige den Weg zum Quellkultplatz in der Nähe von Tengling kennen, bleibt man auf dieser Wanderung mit größter Wahrscheinlichkeit unter sich.
Entspannter Betrieb herrscht auch im Schönramer Filz, einer skandinavisch anmutenden Moorlandschaft, wo man auf einer Cranberry-, Aronia- und Heidelbeerplantage selbst Hand anlegen und sich beim Pflücken in einen meditativen Zustand versetzen lassen kann. Ins Gleichgewicht findet man zudem auf der weiten Wasserfläche von Waginger und Tachinger See – etwa beim Gleiten auf einem SUP-Board. Rund um den See gibt es mehrere Ausleihmöglichkeiten.