Warum der Räuber Franz Matzeder in Straubing hingerichtet wurde
(ra) Welch tiefdunkle Abgründe muss die Seele des jähzornigen Räubers Franz Matzeder gehabt haben, dass er schier gewissenlos Menschenleben auslöschte? Oder war er selbst ein Opfer seiner Zeit? 1851 wurde der „gemeinschädliche Umtreiber“, so hieß es in einer Zeitung, vor den Augen Tausender in Straubing hingerichtet.
Gewiss formten Armut und Ausgrenzung von Kindesbeinen den Charakter von Räuber Franz Matzeder. Nach den Napoleonkriegen Anfang des 19. Jahrhunderts lag das Land wirtschaftlich am Boden. Hunger wurde zur Triebfeder für kriminelle Handlungen. Viele finstere Gestalten wurden seinerzeit wegen Straftaten aktenkundig, aber der gefürchtetste unter ihnen in ganz Altbayern war Matzeder.
Neben unzähligen Raubzügen soll er neun Morde begangen haben. 1851 wurde der „gemeinschädliche Umtreiber“, so hieß es in einer Zeitung, vor den Augen Tausender in Straubing hingerichtet.
Selbst post mortem bestach der berüchtigte Niederbayer durch seinen ungebrochenen Blick. Mit einer detailgetreuen Nachbildung des berühmten Delinquenten lockte ein Regensburger Geschäftsmann zahlreiche Besucher in sein Wachsfigurenkabinett. Fred Haller zeichnet ein authentisches Bild dieser außergewöhnlichen Lebensgeschichte, er zeigt den Mörder und den Menschen Matzeder gemeinsam mit Karl Kieslich in dem Buch „Matzeder – Räuber, Mörder, Delingquent, Altbayern 1810 – 1851.
Das Buch, herausgegeben vom Battenberg Gietl Verlag, trägt die ISBN 978-3-95587-733-0 und ist zum Preis für 14,90 Euro erhältlich.
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