„Wärmegewinnung aus Biomasse“ am TFZ
(ra) Rund 70 Besucher haben sich am Dienstag am Technologie- und Förderzentrum (TFZ) in Straubing über BioKlima informiert. Das aktualisierte Förderprogramm trat am 1. Januar in Kraft. Damit fördert der Freistaat Bayern künftig auch kleinere Biomasseheizwerke mit einer Nennwärmeleistung ab 60 Kilowatt. Die Veranstaltung fand gemeinsam mit dem Beraternetzwerk LandSchafftEnergie und C.A.R.M.E.N. e. V. im Rahmen der Informationsveranstaltung „Wärmegewinnung aus Biomasse“ statt, die es seit vielen Jahren gibt.
Bereits seit 2009 fördert Bayern Biomasseheizwerke im Rahmen des Förderprogramms BioKlima, um die Wärmeversorgung mit Nachwachsenden Rohstoffen zu stärken. Hierzu beraten die Experten des Förderzentrums Biomasse, das am TFZ in Straubing angesiedelt ist. Roland Dindaß, stellvertretender Sachgebietsleiter, stellte die Neuerungen des Förderprogramms im Detail vor. Bisher waren Biomasseheizwerke erst ab einer Nennwärmeleistung von rund 120 Kilowatt zuwendungsfähig. „Mit der Novelle von BioKlima können nun bereits kleinere effiziente und umweltschonende Biomasseheizwerke gefördert werden“, erklärte Dindaß.
Das bedeutet, dass nun deutlich mehr potenzielle Antragsteller auf die Fördergelder des bayerischen Wirtschaftsministeriums zugreifen können. Mit BioKlima lassen sich beispielsweise auch kleinere Insellösungen zur Versorgung mehrerer Liegenschaften in ländlichen Gebieten mit bayerischen Fördermitteln unterstützen. Um die Fördergelder in Anspruch nehmen zu können, solle das Projekt vorab am TFZ besprochen werden, auch der Antrag sei vor Maßnahmenbeginn am TFZ zu stellen, betonte der Experte des Förderzentrums Biomasse.
Zum effizienten Heizen mit Holz informierte Kathrin Bruhn von LandSchafftEnergie. Die Wissenschaftlerin stellte die Feuerungstechniken von modernen Hackschnitzel- und Pelletfeuerungen vor, die sich durch einen niedrigen Staubgehalt im Rauchgas auszeichnen. „Zudem haben die Hersteller neue Modelle und Abgasreinigungssysteme für kleine Holzfeuerungen entwickelt, sodass jetzt verlässliche Techniken zur Verfügung stehen“, sagte Bruhn.
Bernhard Pex von der Abteilung Festbrennstoffe bei C.A.R.M.E.N. e. V. ging auf die notwendigen Schritte für den Aufbau eines effizienten Nahwärmenetzes ein. „Ein Nahwärmenetz ist nur dann sinnvoll zu betreiben, wenn die Wärmeabnehmer genügend dicht beieinander liegen“, sagte Pex. Für eine erfolgreiche Umsetzung sei elementar, dass in der Planungsphase der Energiebedarf der Liegenschaften fundiert erfasst wird und bereits vor Maßnahmenbeginn 100 Prozent der Wärmeabnahme vertraglich gesichert sind. „Der wichtigste Vorteil von Nahwärmenetzen ist immer die regionale Wertschöpfung“, betonte Pex.
Im Anschluss an die Vorträge beantworteten die Experten des Förderzentrums Biomasse am TFZ und von C.A.R.M.E.N. e.V. Fragen bezüglich der Förderdetails. Viele Gäste besuchten die Dauerausstellung Biomasseheizungen im Keller des SAZ und besichtigten dort die rund 70 Zentralheizungsanlagen. An diesem Tag (wie jeden ersten Dienstag im Monat im Winterhalbjahr) waren auch viele Firmenvertreter der ausgestellten Heizkessel anwesend, die zu ihren Produkten informierten. Insgesamt umfasst die Ausstellung rund 120 Exponate, darunter Kaminöfen, Scheitholzherde, elektrostatische Abscheider, Fernwärmeleitungen, Pufferspeicher, Pelletlager und Solarkollektoren.