VfB Straubing muss beim TV Aiglsbach eine unglückliche 3:4-Niederlage einstecken
(ak) Der VfB Straubing konnte den ersten Matchball zur Meisterschaft nicht nutzen. In der Nachspielzeit kamen die Hausherren wieder einmal durch einen zweifelhaften Elfmeter zum Sieg. Ein Unentschieden wäre das gerechte Ergebnis dieser sehenswerten Partie gewesen.
Etwa 120 Fans begleiteten den VfB Straubing zum Auswärtsspiel am Samstagnachmittag in Aiglsbach. Dieses Spiel war vorweg gesagt für den neutralen Zuschauer eine sehr sehenswerte, temporeiche und bis zum Abpfiff spannende Partie. Vom Anpfiff weg war Feuer in der Begegnung. Keine 60 Sekunden waren gespielt, als Aiglsbach den ersten Konter spielte. Der Ball kam im VfB-Strafraum zu Andreas Schweiger. Und dieser ging gleich mal ohne Gegnerkontakt theatralisch zu Boden.
Doch der Schiedsrichter fiel auf diese erste Aiglsbacher Schauspieleinlage nicht herein. Und es sollte nicht die letzte Aiglsbacher Unsportlichkeit bleiben. Unverständlich, dass eine Mannschaft mit so hoher spielerischer Qualität wie Aiglsbach immer wieder auf solche unfaire Mittel zurückgreift.
Zurück zum Spiel. Im Gegenzug gab es Eckball für den VfB. Ahmed Ahmedov brachte den Ball punktgenau zu Tsvetan Antov. Dieser köpfte das Leder freistehend aus fünf Metern knapp am linken Pfosten vorbei. Kurz darauf hatte der VfB-Anhang gleich zweimal den Torjubel auf den Lippen. Erst vergab jedoch David Smolak aus Nahdistanz. Dann spielte Ludwig Hofer den Ball Dominick Wynn in die Gasse. Doch dieser scheiterte alleine vor dem Tor am Hausherrenkeeper Andreas Schmidt.
In der zehnten Minute spielte Tobias Judenmann den Ball vor dem Aiglsbacher Strafraum quer zu Ludwig Hofer. Dessen Schlenzer strich nur um Millimeter am linken Pfosten vorbei. Zwei Minuten später gab es wieder einen Eckball für den VfB. Ein Aiglsbacher Verteidiger klärte das Leder zu kurz. Doch der Volleyschuss von David Smolak wurde geblockt. Dies galt auch für den zweiten Nachschuss. Das Leder flog dadurch auf die rechte Spielfeldseite zu Markus Schmidt. Dieser zog auf und davon.
Anschließend lenkte Schmidt den Ball auf der linken Seite zu Fabian Rasch. Alleine vor VfB-Torwart Bastian Lerch behielt Rasch die Übersicht und schlenzte den Ball unhaltbar in das rechte Toreck. Ein mustergültiger Konter brachte Aiglsbach das 1:0 und der Spielverlauf bis dahin war auf den Kopf gestellt. Der VfB schüttelte sich kurz und kam gut zehn Minuten später bereits zum verdienten 1:1 Ausgleich. Ahmed Ahmedov hatte sich geschickt im Hausherrenstrafraum gegen zwei Verteidiger durchgesetzt. Dann spielte Ahmedov einen kurzen Pass zu Norbert Nuszpan. Dieser drehte sich um seinen Gegenspieler, machte einen Haken um Torwart Schmidt und netzte unhaltbar ein.
Bis zur Halbzeit neutralisierten sich dann beide Mannschaften. Die zweite Halbzeit war keine zwei Minuten alt, als sich erneut Andreas Schweiger mit einer Schwalbe im VfB-Strafraum versuchte. Doch auch darauf fiel der Schiedsrichter nicht herein. In der 50. Minute gab es einen Freistoß für Aiglsbach in zentraler Position in etwa 35 Meter Torentfernung. Der stramme Schuss von Manfred Gröber wurde leicht abgefälscht. VfB-Torwart Bastian Lerch konnte den Ball nicht klären und schon zappelte das Leder zum 2:1 für Aiglsbach im Netz. Unhaltbar schien dieser Distanzschuss nicht. Die Mrozek-Elf war sichtlich geschockt.
In den nächsten zwanzig Minuten waren die Hausherren klar spielbestimmend. Aiglsbach hatte auch zwei Großchancen durch Manfred Gröber und Matthias Ehrenreich. Doch nun hielt Bastian Lerch seine Mannschaft mit zwei Glanzparaden im Spiel. In der 62. Minute hatte Manfred Gröber seinen zirkusreifen Auftritt. Nach einem Laufduell auf der linken Seite mit Mustapha Kamara ging Gröber plötzlich ohne Körperkontakt wie vom Blitz getroffen zu Boden und wälzte sich dort den Kopf haltend am Rasen. Der Schiedsrichter belohnte diese Einlage mit der gelben Karte wegen Unsportlichkeit.
In der 72. Minute behauptete sich Ahmed Ahmedov gut auf der linken Seite Höhe des Aiglsbacher Strafraumes. Dessen punktgenauer Flankenball fand in der rechten Strafraumhälfte etwa zehn Meter vor dem Tor Norbert Nuszpan. Und dieser köpfte den Ball gegen die Laufrichtung des Torwartes zum 2:2-Ausgleichstreffer.
Nun war der VfB Straubing wieder im Spiel. Beide Mannschaften drängten auf das nächste Tor. Und dies gelang in der 77. Minute Aigslbach. Ein Eckball von Matthias Ehrenreich fiel Florian Schweiger vier Meter vor dem VfB-Tor auf den Schlappen. Der Ball schlug unhaltbar im rechten Torwinkel zum 3:2 ein. Erneut hatte die VfB-Elf die passende Antwort. Ludwig Hofer flankte den Ball von der linken Seite in den Aiglsbacher Strafraum zu Norbert Nuszpan. Dieser nagelte das Leder trocken aus knapp vierzehn Metern in den rechten Torwinkel.
Keine 60 Sekunden später schien die Meisterschaft für die VfB-Elf perfekt. Erneut behauptete sich der spielfreudige Ahmed Ahmedov im Aiglsbacher Strafraum. Mit Übersicht legte Ahmedov den Ball quer zum eingewechselten Lorent Dobruna. Doch alleine vor dem Aiglsbacher Tor setzte Dobruna das Leder aus etwa elf Metern links neben den Pfosten. Die Spielzeit war abgelaufen und mit dem 3:3 Unentschieden hätte das Spiel auch den gerechten Ausgang gehabt. Doch in der Nachspielzeit kam der Ball zu Markus Schmidt knapp innerhalb des rechten VfB-Strafraumecks. Schmidt ließ sich dann über den Fuß von Mustapha Kamara fallen, das Spiel lief erstmal weiter. Einige Sekunden später plötzlich ein Pfiff des Schiedsrichters: Elfmeter für Aiglsbach. Manfred Gröber verwandelte den Strafstoß unhaltbar zum sehr glücklichen 4:3-Siegtreffer für sein Team. Der insgesamt zwanzigste (!) Elfmeter in dieser Saison für Aiglsbach bescherte den Hausherren drei Punkte.
Traurige Randnotiz des Autors: Was sich einige Aiglsbacher Zuschauer und auch Spieler an Beleidigungen, Schmährufen und übelsten Beschimpfungen gegenüber den Straubinger Zuschauern, Funktionären, Spielern und ja selbst gegenüber Kindern (!) nach dem Abpfiff leisteten, spottet jeder Beschreibung und war unterstes Niveau. Hier sollten sich die Aiglsbacher Verantwortlichen ernsthaft Gedanken machen, ob dies die richtige Außendarstellung des Vereins ist. Der VfB Straubing geht jedenfalls konzentriert in die nächste Trainingswoche. Am kommenden Samstag um 17 Uhr empfängt er zu Hause den SV Neufraunhofen und hier soll dann vor heimischen Publikum der letzte Schritt Richtung Meisterschaft gemacht werden.