Treppenlift – Notwendigkeit, Voraussetzungen und Unterstützung
(ra). Mit dem Alter wächst auch das Bedürfnis nach einem sicheren und barrierefreien oder zumindest barrierearmen Zuhause. Hier steht der Treppenlift ganz oben auf der Liste, da sich eine ebenerdige Wohnung nicht immer realisieren lässt. Mit einem Treppenlift erlangen ältere und körperlich eingeschränkte Menschen ein Stück ihrer Freiheit und Unabhängigkeit im Alltag zurück.
Wann ist der Einbau eines Treppenlifts sinnvoll?
Es gibt zahlreiche Gründe, die dazu führen können, dass das Treppensteigen im Eigenheim schwer bis unmöglich wird. Hier muss man gar nicht nur bis ins hohe Alter blicken. Auch eine chronische Verletzung am Bein oder Schmerzen im Fuß, den Knien oder Hüftgelenken können den Gang in die nächste Etage erschweren. Dasselbe gilt für bestimmte Nervenerkrankungen. Auch temporäre Beeinträchtigungen und Behinderungen, die Folge von Verletzungen und Operationen gehören dazu. Ältere Menschen vermeiden den Treppenauf- und Abgang zum einen, weil es ihnen zu beschwerlich ist. Zum anderen haben sie Angst vor einem Sturz und den daraus folgenden Verletzungen. Hier haben die Treppenlifte also auch eine vorbeugende Funktion. Meistens treffen diese Ängste dann auf eine körperliche Einschränkung, was den Wunsch nach einer mobilen Lösung für das Treppensteigen drängend macht. Schließlich möchten die meisten älteren Leute ihr Zuhause nicht verlassen und dort ihren Lebensabend verbringen.
Heute schon für morgen planen
Das wird alle älter werden und sich damit gewisse Dinge wie Treppensteigen zunehmend beschwerlicher gestalten, ist keine neue Erkenntnis mehr. Warum dann nicht heute schon für morgen mitdenken? Das sollte zumindest auf der Agenda stehen, wenn man vorhat langfristig in seinem Eigenheim zu leben. Körperliche Einschränkungen sind zudem auch in jüngeren Jahren nicht ausgeschlossen. Leider ist es oftmals so, dass die Erkenntnis, sich besser eher darum gekümmert zu haben, erst kommt, wenn es schon zu spät ist. Wer also ein Eigenheim besitzt, sollte beim Bau oder Umbau darauf achten, dass die Ein- und Durchgänge ebenso wie die Aufgänge ausreichend breit sind. Am besten ist alles bereits stufenlos, doch natürlich ist das nicht immer realisierbar. Wichtig ist, dass sich auf der gesamten Wohnfläche mit einem Rollstuhl oder Rollator bewegt werden kann. Das Badezimmer sollte barrierefrei sein. Sind Treppen vorhanden, sollte die Treppensituation so umgesetzt sein, dass jederzeit ein Treppenlift eingebaut werden kann.
Voraussetzungen für einen Treppenlift
Treppenlifte sorgen dafür, dass körperlich eingeschränkte Menschen in Minutenschnelle in die nächste Etage befördert werden, und das sicher. Die Art der Treppe spielt hier erstmal keine Rolle, ein Treppenlift eignet sich nämlich für folgende Treppenlösungen:
- gerade Treppe,
- kurvige Treppe,
- Wendeltreppe,
- Podest-Treppe,
- Treppe im Innenbereich oder
- Treppe im Außenbereich.
Voraussetzung ist allerdings, dass die Treppe Stufen von mindestens 70 Zentimetern besitzt. Nur so kann ein Treppenlift angebracht werden. Jeder Treppenlift ist ohnehin eine Maßanfertigung, hier gibt es keine Ware von der Stange. So wird auch das Schienensystem optimal an die Treppen und die räumlichen Gegebenheiten angepasst. Das heißt, ein Treppenlift eignet sich fast für jede Wohnsituation.
Zuschüsse für die Kosten beantragen
Natürlich ist die Anschaffung eines Treppenlifts ist mit hohen Kosten verbunden. Diese können die Betroffenen nicht immer selbst aufbringen. Hier ist es in jedem Fall ratsam, sich zuerst an seine Kranken- beziehungsweise Pflegekasse zu wenden. Egal welche gesundheitlichen Belange, damit also auch altersgerechtes Wohnen und Treppenlifte: Krankenkasse und Pflegekasse sind hier erstmal die richtigen Ansprechpartner. Inwieweit diese an tatsächlich unterstützend agieren, hängt von ein paar Voraussetzungen ab. Hier ist zum Beispiel der Pflegegrad ein wichtiges Kriterium, der darüber entscheidet, welche Optionen einer Bezuschussung oder kompletten Kostenübernahme es seitens der Krankenkasse gibt. Neben dem beteiligen sich auch Bund und Länder unter bestimmten Voraussetzungen mit ihren „Wohnumfeldverbessernden Maßnahmen“. Dasselbe gilt für die KfW mit ihrem Programm „Altersgerecht Umbauen – Investitionszuschuss (455)„.
Fazit
Ein Treppenlift erleichtert Personen, die aufgrund ihres Alters, einer Erkrankung oder Verletzung körperlich eingeschränkt sind, die Fortbewegung von einer Etage zur nächsten. Das gewährt ihnen ein großes Maß an Unabhängigkeit, da sie so weiterhin in ihrem Zuhause leben können und nicht mehr auf die ständige Unterstützung von anderen Menschen angewiesen sind.