Landshut

Trauer auch in Landshut um die Opfer von Paris

(ra) Viele Lichter sind in der Landshuter Altstadt zu sehen, doch nicht nur die Projektionen ans Rathaus oder die Weihnachtsbeleuchtung, sondern auch Gedenkkerzen die am Boden stehen. Am Freitagabend kamen 25 Menschen mit Kerzen spontan vor das Rathaus zusammen. Der Grund: Wenige Stunden zu vor Schoss ein Mann in Paris mehrere Menschen vor einem kurdischen Kulturvereins nieder.

Nur wenige Stunden nach dem ein Mann in Paris mehrere Menschen erschoss, trauerten vor dem Rathaus in Landshut mehrere Personen – Foto: Richie Wilde

Mindestens drei Menschen sind von einem 69 Jahre alten Franzosen erschossen worden, drei weitere Personen wurden verletzt – eine davon schwebt noch in Lebensgefahr. Die Schüsse fielen vor dem „Centre Culturel De Kurde Paris Ahmet Kaya“, in einem Café sowie in einem Friseursalon. In Landshut kamen kurze Zeit später über zwei Dutzend Personen zusammen. Sie haben Kerzen von daheim mitgebracht. Ein altes Transparent wird heraus gekramt, darauf zu lesen ist: „Nie wieder Krieg – Nie wieder Faschismus“. Diese universelle Forderung ist so aktuell wie noch nie. Sei es im Kontext des Krieges in der Ukraine, aber auch wegen den Angriffen auf die kurdische Bevölkerung in Türkei, Syrien, Irak, Iran und anderswo.

Es ist kein Zufall, das in dem kurdischen Kulturverein in Paris gerade eine Veranstaltung zum zehnten Gedenktag an die Morde an drei kurdische Frauen in Paris stattfand, als der Schütze zur Tat schritt. Dieser Angriff wird auch in Landshut klar verurteilt. „Er zeugt von Hass und Verachtung“, sagt dazu Richie Wilde vom internationalen-kurdischen Freundschaftsverein Landshut i.G..

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Die kurdische Bevölkerung in Frankreich ist groß und groß ist auch der Hass und der Rassismus den sie erleben. Auch in Deutschland leben zirka eine Millionen Kurden und Kurdinnen. Genaue Zahlen sind schwer zu bekommen, da die Sprache und Kultur in den Heimartorten lange unterdrückt wurde. Und auch hier in Deutschland gibt es Angst seine Identität als Kurde preiszugeben“, weiß Wilde. Gerade deswegen wird es im neuen Jahr auch einen kurdischen Freundschaftsverein in Landshut geben und umso größer die Trauer, wenn genau ein solcher Verein in Paris angegriffen wird. Wilde verspricht: „Die große kurdische Bevölkerung in Landshut steht Seite an Seite mit vielen Unterstützer*innen und wird auch in Zukunft nicht nur den Fokus auf Iran, Syrien, Türkei und andere Angriffe richten müssen, sondern auch einen Austausch von Wissen, Kultur und vielen mehr voran treiben.“