(ak) Es war ein Abend für die Tor-Statistik, keiner für Verteidiger-Herzen: Der FSV VfB Straubing unterlag am Freitagabend daheim dem TV Aiglsbach in einem offenen Schlagabtausch mit 4:7. Offensiv mutig, defensiv wacklig – am Ende machte Aiglsbach aus ähnlich vielen Möglichkeiten einfach mehr.
Aiglsbach erwischt den besseren Start: Über rechts legt Lukas Reith vor, Markus Schmidt trifft volley zum null zu eins. Straubing antwortet nach gut zwanzig Minuten: Kaan Schaffrath vollendet eine feine Kombination über Magnus Wagner und Florian Folger zum eins zu eins. Kurz darauf reklamiert der FSV VfB Handspiel im Strafraum – ohne Pfiff.
Binnen weniger Minuten ziehen die Gäste davon: Reith staubt nach zwei Paraden von Marcel Bauer zum eins zu zwei ab, wenig später erhöht Manfred Gröber nach Steckpass – aus FSV-Sicht aus Abseitsposition – auf eins zu drei. Mit dem Pausenpfiff köpft Schmidt unbedrängt das eins zu vier.
Nach dem Wechsel scheint die Sache entschieden: Ein Kontakt an der Strafraumgrenze wird als Foul gewertet, Gröber schlenzt den Freistoß aus gut zwanzig Metern in den Winkel – eins zu fünf. Straubing bäumt sich auf: Leon Jedlicka trifft volley von der Kante zum zwei zu fünf, Florian Folger köpft zum drei zu fünf. Doppelt Aluminium für den FSV VfB – Lorent und Bleron Dobruna treffen binnen weniger Minuten jeweils den Innenpfosten. Im Gegenzug stellt Gröber mit zwei Kontern auf drei zu sieben (ein Treffer erneut aus FSV-Sicht klar abseits), Besmir Arifaj setzt per Schlenzer den Schlusspunkt zum vier zu sieben.
Stimme zum Spiel
Trainer Pavel Panafidin:
„Vier zu sieben sagt viel über unseren Abend. Aiglsbach hat genau die Konter gespielt, vor denen wir gewarnt hatten, und war vorne brutal effizient. Es gab strittige Szenen, aber wir müssen zuerst an die eigene Nase fassen: Mit so vielen Gegentoren wird es schwer, Spiele zu gewinnen.“
Beide Teams mit offenem Visier, die Gäste mit der besseren Chancenverwertung und mehr Konsequenz in Umschaltmomenten. Straubing erarbeitet sich reichlich Möglichkeiten, scheitert aber an Aluminium, Keeper und eigener Absicherung.
Torschützen und Schlüsselszenen
- 0:1 Schmidt (Vorarbeit Reith)
- 1:1 Schaffrath (Kombi Wagner/Folger)
- 1:2 Reith (Abstauber)
- 1:3 Gröber (Steckpass Kulzer)
- 1:4 Schmidt (Kopfball)
- 1:5 Gröber (Freistoß, ca. 20 m)
- 2:5 Jedlicka (Volley)
- 3:5 Folger (Kopfball, Flanke Weber)
- 3:6 Gröber (Konter)
- 3:7 Gröber
- 4:7 Arifaj (Zuspiel Jobst)
Aluminium: zweimal Innenpfosten FSV VfB (Lorent Dobruna, Bleron Dobruna).
Daher dieses Fazit:
Spektakel ja, Stabilität nein: Für den FSV VfB bleibt nach elf Toren die Lehre, die eigene Restverteidigung und Standards konsequenter zu verteidigen – und vorne die hohe Chancequalität beizubehalten. Aiglsbach nimmt dank Effizienz und Wucht den Dreier mit.