Straubing

Testphase: Wassernebel soll Hitze um 10 Grad senken

(ra) Was in anderen Städten wie Wien und Straßburg schon seit einigen Jahren für Abkühlung und mehr Komfort im Freien an „Hitzetagen“ über 30° Celsius sorgt, kann nun auch in Straubing getestet werden. Versuchsweise werden im August Nebelsysteme auf dem Stadtplatz für Erfrischung sorgen, wenn das Thermometer an Sommertagen über die Wohlfühltemperaturen steigt. Die Außentemperaturen können durch Wassernebel um bis zu 10 Grad Celsius gesenkt werden, je nach Witterung.

Mitarbeiter des städtischen Bauhofes, Bauhofleiter Klaus Stegmann, Projektleiterin Monika Amann vom Tiefbauamt. Foto: Stadt Straubing

Gemeinsam und in Abstimmung mit dem Vorsitzenden der Werbegemeinschaft Straubing e.V. Johannes Zeindlmeier wurde die Initiative von der Abteilung Grün- und Freiraumplanung im Tiefbauamt aufgegriffen und unterstützt vom Städtischen Bauhof umgesetzt. Ziel der Aktion ist es, etwas gegen die massive Sonneneinstrahlung am Stadtplatz im Sommer von etwa 14 bis 18 Uhr zu unternehmen. Steinerne Oberflächen heizen sich auf bis zu 60°C auf und der Wunsch nach Abkühlung wird groß.

Es wurden Angebote für verschiedene Systeme eingeholt, die Spanne reicht dabei von Hochdruckvernebelung bis zu Niederdrucksystemen und Lösungen, die mit reinem Wasserdruck arbeiten.

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Um die Akzeptanz bei den Straubinger*innen zu erfragen wurden zunächst technisch einfache Säulen angeschafft, die mit Wasserdruck arbeiten und in der Nähe der Dreifaltigkeitssäule platziert. Es sollte eine möglichst wirtschaftliche und nachhaltige Einrichtung sein, die auch noch schnell umzusetzen ist und sich bereits an anderen Stellen bewährt hat. Modelle aus Bayern und Österreich wurden zum Teil getestet und verglichen. Stromkosten und Wasserverbrauch spielten eine Rolle ebenso wie die Eignung für den öffentlichen Raum, Anschlussmöglichkeiten, Anschaffungskosten und vertretbarer Unterhaltsaufwand.

Funktionierende Nebelsäule. – Foto: Stadt Straubing

Eine besondere Herausforderung ist das sehr kalkhaltige Straubinger Wasser, das eine regelmäßige Wartung der Düsen erforderlich macht. Aus Hygienegründen ist die Verwendung von Trinkwasser für den Betrieb erforderlich. Allerdings ist nur für die extremen Hitzetage ein Betrieb geplant, um eine schnelle erfrischende Abkühlung auf dem sich stark aufheizenden, steinernen Stadtplatz zu bieten. Der Ressourcenverbrauch wird so gering wie möglich gehalten. Stromkosten fallen bei der gewählten Lösung nicht an. Sind die Hitzetage vorüber können die Säulen wieder abgebaut werden.

Der Standort für die Säulen an der Dreifaltigkeitssäule wurde dabei so gewählt, dass abfließendes Wasser den benachbarten Bäumen zu Gute kommt, die wie wir Menschen an Hitzetagen besonders viel Wasser benötigen. Wir freuen uns auf das Feedback der Bürgerinnen und Bürger. Die Säulen wurden vom städtischen Bauhof aufgestellt nach den Angaben der Projektleiterin Monika Amann vom Tiefbauamt.