Tesla: Musk in der „Produktionshölle“
(ra) „Wir befinden uns gerade tief in der Produktionshölle“, erklärte Tesla-Chef Elon Musk per Twitter das erneute Verschieben der Vorstellung seines Elektro-Lkws Semi. Statt – wie ursprünglich geplant – im September oder am 26. Oktober, wie zuletzt anvisiert, soll der Tesla Semi jetzt am 16. November präsentiert werden. Grund sind die offenbar anhaltenden Probleme bei der Fertigung des Model 3 und der Fokus auf die Akkuproduktion für Puerto Rico.
Vor wenigen Tagen hatte Tesla bekanntgegeben, dass bis Ende September gerade einmal 260 Stück des neuen Mittelklassewagens hergestellt worden sind – statt der geplanten 1.500 Model 3. Als Grund wurden „Produktionsengpässe“ angegeben. Wahrscheinlich sind Probleme mit der automatischen Fertigungsstraße. Laut dem renommierten US-Wirtschaftsblatt Wall Street Journal sollen bis vor kurzem noch wesentliche Teile der neuen Tesla-Wagen per Hand zusammengeschraubt worden sein.
Darüber hinaus berichten Insider, dass Tesla während des Hochfahrens der regulären Produktion einige Komponenten der ersten ausgelieferten Model 3 ausgetauscht hat. So verbaut Tesla jetzt andere Sitze und Akkus als noch bei den im Juli vorgestellten Fahrzeugen. Die aktuell verbauten Scheinwerfer sind andere als bei den im August gezeigten Model 3, da diese oft von innen beschlugen. Ähnliche Probleme habe es aber auch zu Beginn der Produktion der Model S und Model X gegeben, schreibt das Branchenmagazin Electrek.
Tesla-Chef hält an Model-3-Plänen fest
Eine mögliche Verzögerung bei der – für Ende Oktober geplante – Model-3-Auslieferung an Vorbesteller, die nicht in dem Unternehmen arbeiten, wollte Musk auf Twitter nicht bestätigen. Der Tesla-Chef hält offenbar auch noch daran fest, dass im Dezember eine monatliche Produktionsrate von 5.000 Model 3 möglich sind – allerdings schränkte Musk ein, dass es unmöglich sei, sich da zum jetzigen Zeitpunkt sicher zu sein.
Als weiteren Grund für die Verzögerung bei der Vorstellung seines Sattelzugs gab Musk die notwendige Steigerung der Produktion von Akkus für die von Hurrikans betroffenen Karibikinseln wie Puerto Rico. Die Tesla-Solarbatterielösungen Powerwall und Powerpack sollen dazu beitragen, die zerstörte Energieinfrastruktur wieder aufzubauen.