Technologiezentrum für Wasserstoff in Pfeffenhausen: Das könnte es für eine grüne Zukunft bedeuten
(ra). 128.000 Quadratmeter Fläche für die Zukunft von Wasserstoff. Dieser Technologie wird beachtliche Chancen zugerechnet. In Pfeffenhausen, im niederbayerischen Landkreis Landshut, könnten bald die Weichen der grünen Zukunft gestellt werden.
Warum eigentlich Pfeffenhausen? Und warum hat gerade die Bewerbung des Bayerischen Konsortiums in der „Vorrunde“ überzeugt und es gemeinsam mit nur zwei anderen Mitbewerbern ins Finale geschafft? Laut Bundesverkehrsminister Scheuer hat vor allem der „ganzheitliche Ansatz“ der „beeindruckenden Bewerbung“ den Ausschlag gegeben, wir berichteten. Hinter diesem Vorhaben stecken viele Akteure. Dazu gehören zum Beispiel Hynergy, der TÜV SÜD, die Technische Universität München und Unternehmen wie die MR PLAN Group aus Donauwörth. Im Projekt des Technologie-Anwenderzentrum Wasserstoff (WTAZ) integriert sich die MR PLAN als der Partner, der die Planung und anschließende Projektsteuerung übernimmt. Ein wichtiger Part also. Schauen wir uns den Beitrag dieses Bayerischen Unternehmens deshalb einmal genauer an.
Die Engineering-Experten aus Bayern
Die MR PLAN Group ist einer der acht Kern-Partner in einem schlagkräftigen, industriegeführten Konsortium. Seine Rolle sieht die MR PLAN Group vor allem darin, einen signifikanten Beitrag zur beschleunigten Transformation der wichtigen Automobil-(Zuliefer-) Branche hin zu einer Wasserstofftechnologieindustrie zu leisten. Und zwar in den vier Bereichen „Forschen & Entwickeln“, „Testen & Validieren“, „Analysieren & Zertifizieren“ und „Standardisieren & Internationalisieren“. In diesen Kompetenzzentren werden wegweisende Standardisierungsarbeiten erbracht und eine umfassende Infrastruktur für Forschung und Entwicklung (F&E) geschaffen.
Im Weiteren steht das Testen und Validieren von Komponenten und Systemen (Brennstoffzellen, Tankstellen, etc.) im Fokus. Sowie einer Zertifizierung von Produkten. Die MR PLAN Group hat die Aufgabe übernommen, die Spezifikationen der Partner in eine Gesamtplanung zu übernehmen und umzusetzen. Dies beinhaltet die Infrastruktur, den Gebäudebedarf, Labore und Prüfstände – aber auch das anspruchsvolle Projektmanagement bei der Umsetzung des Projekts.
Die Ziele des Projekts WTAZ
Das WTAZ soll in Zukunft globale Standards mitgestalten, kleine und mittlere Unternehmen beim Umstieg in die Wasserstofftechnik unterstützen und eine deutsche Wasserstoff-Startup-Landschaft schaffen. In den vier Kompetenzzentren sollen also alle Bereiche des Wasserstoffs erforscht, weitergetrieben und zur Marktreife entwickelt werden. Weitere Ziele des WTAZ bestehen darin, Schlüsselinnovationen in der Wasserstofftechnik mit kurz- und mittelfristigem Markteintrittspotenzial zu beschleunigen, den Mittelstand in diesem Bereich zu aktivieren und die bisherige Technologieführerschaft zu sichern.
Gemeinsam mit zahlreichen Partnern aus der Automobilbranche – darunter BMW, Toyota, Hyundai, MAN und Schäffler – könnten im Markt Pfeffenhausen also tatsächlich schon bald wegweisende Wasserstofftechnologien für die grüne Mobilität der Zukunft entstehen. „Wasserstoff wird zukünftig in hohem Maße zur Dekarbonisierung beitragen. Also der Abkehr von Prozessen, Handlungen und Fertigungsverfahren, die Kohlendioxid ausstoßen“, erklärt MR PLAN Group Geschäftsführer Dr. Uwe Siewert dazu in einem Interview.
Wie geht es jetzt weiter?
Neben Pfeffenhausen sind noch Duisburg und Chemnitz in der engeren Auswahl. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gibt für die drei Gewinner des Standortwettbewerbs eine Machbarkeitsstudie zur Umsetzbarkeit in Auftrag, auf deren Basis im Spätsommer die finale Standortwahl zum Aufbau des Zentrums getroffen wird. „Wir haben als Markt Pfeffenhausen Lust auf Zukunft und wollen die gewaltigen Chancen, die für die Region im Allgemeinen und für Pfeffenhausen im Besonderen mit einer WTAZ-Ansiedlung verbunden sind, jetzt am Schopf packen“, betont Florian Hölzl, Bürgermeister des Markt Pfeffenhausen.
