Stress im Alltag – kann Dauerstress auch Hörprobleme begünstigen?
(ra). Für die meisten Menschen gehört Stress zum Alltag. Eine zu hohe Stressbelastung kann jedoch negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Es ist bekannt, dass Dauerstress zu Magenproblemen, Kopfschmerzen oder Muskelverspannungen führen kann. Darüber hinaus können stressbedingte Verspannungen auch das Hörzentrum im Hirn beeinflussen. Ohrgeräusche, Ohrensausen und sogar Hörprobleme können als Folge von zu viel Stress auftreten.

Wie unterscheidet man zwischen stressbedingten Ohrgeräuschen und Schwerhörigkeit?
Da Stress die Gefäße verengt und den Blutdruck erhöht, sind die feinen Hörnerven vorübergehend unterversorgt. Dieses Phänomen kann sich durch fiepende Geräusche im Ohr bemerkbar machen. Unter Stress hört man oft schlechter als in entspanntem Zustand. Daher gilt die nervliche Überlastung als wesentlicher Risikofaktor für Innenohrstörungen wie dem Hörsturz. Etwas anders verhält es sich bei der altersbedingten Schwerhörigkeit. Die Altersschwerhörigkeit (Presbyakusis)beginnt meist im fünften Lebenszeit und betrifft in der Regel beide Ohren. Eine altersbedingte Schwerhörigkeit ist Folge des natürlichen Alterungsprozesses und entwickelt sich mit zunehmendem Alter.
Gegen die fortschreitende Erkrankung gibt es bislang keine Behandlung, allerdings kann der Hörverlust mit einem Hörgerät gut ausgeglichen werden. Die Versorgung mit einer Hörhilfe, die zumeist vom HNO-Arzt verordnet wird, erfolgt an beiden Ohren. Ein gutes Hörgerät, das tagtäglich getragen wird, sollte einige Voraussetzungen erfüllen. Abhängig von der Anzahl der Funktionen muss bei der Anschaffung eines Gerätes zum Hören jedoch mit einem vierstelligen Betrag gerechnet werden. Bei Hörgeräten unterscheidet man zwischen drei Kategorien und Preisklassen. So gibt es Hörhilfen der Oberklasse, Mittelklasse und Basisklasse.

Die Hörgeräte-Preise richten sich nach der Anzahl der Zusatzfunktionen sowie der Leistung des verbauten Chips. Bei einem Kassengerät werden die Kosten für die Anpassung, Anschaffung und eventuell notwendige Reparaturen 100-prozentig von der Krankenkasse übernommen. Der Versicherte zahlt lediglich die Rezeptgebühr. Zuvor sollte darauf geachtet werden, dass das Gerät einfach zu handhaben ist und auch schwierigen Hörsituationen gerecht wird. Während ein Basismodell als Grundversorgung ausreichend ist, kann bei einem Hörgerät der Oberklasse mit zusätzlichen Leistungen wie etwa einem wiederaufladbaren Akku und multimedialen Anwendungsmöglichkeiten gerechnet werden. Die Mini-Hörgeräte sind nahezu unsichtbar und ermöglichen eine bessere Raumorientierung durch Rundum-Hören.
Gehör schonen und auf einen entspannten Lebensstil achten
Für einfache Ansprüche genügt ein Kassengerät als Einsteigermodell. Auch ein Hörgerät der Basis-Preisklasse sollte einfach und intuitiv zu bedienen sein und über verschiedene Funktionen verfügen. Oft sind mehrere, einzeln programmierbare Hörsysteme vorhanden, sodass die Hörhilfe individuell auf den eigenen Bedarf eingestellt werden kann. Bei der Anschaffung eines hochwertigen Hörgerätes handelt es sich um eine langfristige Investition. Ein vom Arzt verordnetes Hörgerät kann als außergewöhnliche Belastung steuerlich abgesetzt werden, sofern eine ärztliche Hörgeräteverordnung vorliegt. Es ist daher wichtig, das Rezept vom HNO-Arzt aufzubewahren.
Obwohl Schwerhörigkeit nicht auf Stress, sondern auf andere Ursachen wie hohes Alter, Lärm oder schwere Mittelohrentzündungen zurückzuführen ist, können stressige Situation die Hörschwäche verstärken. Deshalb ist es wichtig, auf Entspannung zu achten. Zu den entspannendsten Sportarten zählt beispielsweise Yoga, das eine tiefgreifende Wirkung auf Körper und Geist hat und zugleich hilft, fit zu bleiben. Zwar lässt sich Stress im Beruf nicht vermeiden, es gibt aber verschiedene Möglichkeiten, um das Stressrisiko zu minimieren. Körper und Seele brauchen regelmäßige Pausen, damit neue Kräfte aufgebaut werden können.