Strahlender Atommüll – sicher verwahrt?
(ra) Der Atomausstieg in Deutschland ist besiegelt, Ende 2022 wird auch Isar 2 vom Netz gehen. Am 30. Januar wird um 19 Uhr die Diplomphysikerin Frau Oda Becker in einer Informations- und Diskussionsveranstaltung der Bund Naturschutz-Kreisgruppe Landshut im Gasthaus Gremmer in Ohu die Ergebnisse dieser Studie vorstellen.
Zurück bleibt eine unvorstellbar große atomare Last direkt vor unserer Haustür: Eingepackt in Castoren werden die ausgebrannten Brennelemente aus den beiden Atomkraftwerken Isar 1+2 im oberirdischen Brennelementezwischenlager (Bella) stehen, bis sie schließlich in ein Endlager in Deutschland überführt werden können. Ein einzelner Castor enthält so viel strahlendes Material, wie insgesamt in Tschernobyl 1986 an langlebigen, radioaktiven Stoffen freigesetzt wurde.
Die BUND-Naturschutz-Kreisgruppe und das Bündnis für Atomausstieg Landshut (BüfA) haben die Sitzungen und Berichte der Endlagersuchkommission in den Jahren 2015 und 2016 genau mitverfolgt. Dabei blieb nicht verborgen, dass die dort verhandelnden Fach-leute davon ausgehen, dass der Abtransport der Castoren aus den Zwischenlagern mehrere Jahrzehnte in Anspruch nehmen und es zudem keine Garantie geben wird, dass damit im Jahr 2047 begonnen werden kann.
„Das heißt im Klartext“, wie Kathy Mühlebach-Sturm, 1. Vorsitzende der BN-KG Landshut in der Januarsitzung erläuterte, „dass sichergestellt werden muss, dass die mehr als einhundert Castoren ihren radioaktiven Inhalt weit über das Jahr 2047 hinaus sicher zurückhalten und dass das oberirdische Lager – ebenfalls weit über 2047 hinaus – vor Einwirkungen von außen geschützt werden muss.“ In einer Studie im Auftrag des BUND wurde geprüft, ob und wie oberirdische Zwischenlager genügend Sicherheit bieten können, um Mensch und Umwelt über viele Jahrzehnte sicher vor radioaktiver Verseuchung zu bewahren.