Schwere Unwetterschäden im Norden des Landkreises Landshut
(ra) Das Unwetter, das am Sonntagabend über große Teile Süddeutschlands hinweggefegt ist, hat auch im Landkreis Landshut schwere Schäden verursacht – vor allem in den Gebieten der Kommunen Neufahrn, Ergoldsbach, Rottenburg/Laaber, Hohenthann, Essenbach sowie auch Niederaichbach im Isartal. Gut 250 Mitglieder von über 20 Feuerwehren aus Landkreis und Stadt Landshut waren zusammen mit Helfern des Technischen Hilfswerks (THW) aus Ergolding, Landshut und Kelheim sowie der Wasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) bis in die Morgenstunden im Einsatz.
Allein in der Gemeinde Neufahrn belaufen sich die Schäden an öffentlichen Straßen und Wegen auf rund eine Million Euro, wie Andrea Grundler, die Geschäftsleitende Beamtin der Gemeinde bilanzierte. Den ganzen Montag hindurch haben Bürgermeister und Mitarbeiter der betroffenen Gemeinden versucht, sich ein möglichst umfassendes Bild der Schäden zu machen. Die Aufräumarbeiten, soviel steht fest, werden noch viele Tage in Anspruch nehmen.
Mit 80 Liter Wasser pro Quadratmeter hat das Gebiet der Gemeinde Hohenthann gestern den größten Schwall an Regenschauern abbekommen, wie Fachleute des Wasserwirtschaftsamts ermittelt haben.
Schäden haben die Wassermassen an den unterschiedlichsten Stellen angerichtet – mit am meisten in der Marktgemeinde Essenbach. Dort standen die Ortsdurchfahrten von Unterwattenbach und Mettenbach stundenweise komplett unter Wasser. In Unterwattenbach waren zeitweise eine Reihe von Personen in ihren Autos von Wassermassen umgeben und praktisch eingesperrt.
In der Gemeinde Neufahrn war unter anderem der Ortsteil Winklsaß betroffen, in dem Straßen und eine Brücke unterspült worden sind. Überall in den betroffenen Gebieten schwemmte wild abfließendes Wasser Geröll- und Schlamm-Massen die Hänge herunter. Zum Beispiel erneut im Wolfsbachtal (Gemeinde Niederaichbach): Dort wüteten Sturm und Starkregen schlimmer als im Jahr 2013, berichten Einwohner. Schlamm-Massen rutschten die Hänge herunter und lagerten sich vor allem auf dem Areal zweier landwirtschaftlicher Anwesen ab, die bereits vor drei Jahren schwer von einem Unwetter betroffen waren.
In der Gemeinde Niederaichbach ist zudem der Aichbach über die Ufer getreten. Die Wassermassen haben an verschiedenen Stellen die Ufer ausgeschwemmt, Böschungen weggeschwemmt und Straßenkörper teilweise unterspült.
An verschiedenen Orten, besonders aber – nach den am Montag den ganzen Tag über einlaufenden Meldungen – sind in Mettenbach und anderen Ortsteilen der Marktgemeinde Essenbach vollgelaufene Keller und ausgelaufenes Heizöl zu beklagen. Die Entsorgung des Öl-Schlamm-Gemisches muss nun sachgemäß und mit einem nicht geringen Kostenaufwand bewerkstelligt werden.
Im Landratsamt Landshut wurde am Montag überlegt, wie man den betroffenen Bürgern mit geeigneten Maßnahmen unter die Arme greifen kann: Das Sachgebiet Abfallwirtschaft ist den betroffenen Gemeinden beim Aufstellen von Abfall-Containern behilflich. Betroffene Bürger können sich an ihre jeweilige Gemeindeverwaltung wenden.