(ra) Das Freibad Laberrutschn in Geiselhöring wird umfassend saniert. Vierzig Jahre nach seiner Eröffnung erfolgte am Montag der offizielle Spatenstich. Noch vor Weihnachten starten erste Maßnahmen wie Baumfällungen und vorbereitende Abbrucharbeiten. Im Frühjahr folgt die Einrichtung der Großbaustelle. Fest steht: Das Bad bleibt im kommenden Sommer geschlossen, damit die Sanierung im Laufe des nächsten Jahres umgesetzt werden kann.

Bademeister Martin Schmidt zeigte sich beim Spatenstich erleichtert. Das Freibad sei für ihn wie ein zweites Wohnzimmer, erklärte er. Den Zustand der technischen Anlagen kenne er im Detail – und der sei kritisch. Architekt Franz Krautloher betonte, dass die Filtertechnik das Herzstück des Bades bilde. Sie sei unsichtbar, aber entscheidend für den Betrieb und zugleich kostenintensiv.
Sanierung mit Expertise
Mit dem Architekturbüro Krautloher aus Vilshofen hat die Stadt einen erfahrenen Partner beauftragt. Das Büro hat bereits zahlreiche Bäder saniert. Geschäftsführer Franz Krautloher nahm persönlich am Spatenstich teil und wünschte dem Projekt einen unfallfreien Verlauf.
Neues Beckenlayout und barrierefreie Zugänge
Die größte sichtbare Veränderung betrifft die Beckenlandschaft. Aus der bisherigen großen Anlage entstehen drei getrennte Becken: ein Schwimmerbecken, ein Nichtschwimmer- bzw. Mehrzweckbecken und ein eigenes Landebecken für die Rutschen. Durch die Trennung lassen sich die Becken individuell temperieren. Gleichzeitig erhöht ein separater Rutschenauslauf die Sicherheit.

Das Kinderbecken wird neu gestaltet und erhält zwei Wasserzonen, die über eine Schräge verbunden sind. Alle Becken werden künftig in Edelstahl ausgeführt. Die Beckenumrandungen werden um 45 Zentimeter erhöht, wodurch ein barrierefreier Zugang ermöglicht wird. Zudem werden sämtliche Gebäude saniert und mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Zusammen mit bereits vorhandenen Absorbermatten soll das Bad künftig nahezu energieautark betrieben werden.
Kosten und Förderungen
Für die Sanierung rechnet das Fachbüro mit rund 4,7 Millionen Euro netto. Etwa 2,2 Millionen Euro davon können über Förderprogramme finanziert werden. Die Stadt verfügt über eine Zusage von 1,3 Millionen Euro aus dem bayerischen Sonderprogramm „Schwimmbadförderung“. Weitere 500.000 Euro kommen vom Bund für die Badewassertechnik und die Funktionsgebäude. Zusätzlich stellt das Leader-Programm rund 375.000 Euro in Aussicht. Etwa 2,5 Millionen Euro verbleiben damit als Eigenanteil der Stadt.
Klares Bekenntnis der Stadt
Bürgermeister Herbert Lichtinger bekräftigte beim Spatenstich trotz angespannter Haushaltslage die Bedeutung des Freibads für die Attraktivität des Ortes. Eine Schließung mit anschließendem Rückbau sei keine Option.
Geduld ist dennoch erforderlich: Die Bauarbeiten werden sich über das gesamte nächste Jahr erstrecken. Der aktuelle Zeitplan sieht vor, dass im Sommer 2027 erstmals Badebetrieb in den neuen Becken möglich ist. Zur Überbrückung verlängert das Hallenbad im Frühjahr und Frühsommer 2026 seine Öffnungszeiten und wird nach der Revision im Spätsommer wieder früher öffnen.
