24. April 2025
Gesundheit

Salzarme Ernährung: Nutzen überschätzt, Gefahren unterschätzt

(djd) Ohne Salz würden viele genussreiche Speisen nicht mehr auf unserem Speiseplan stehen, Salz verleiht oftmals erst die nötige Würze. Dennoch empfehlen Mediziner häufig, den Salzverzehr einzuschränken. Doch das allgemeine Risiko des Kochsalzverzehrs wird nach Ansicht von Professor Dr. Andrew Mente von der Fakultät für Gesundheitswissenschaften an der kanadischen Universität Toronto überschätzt. Gleichzeitig würden die Gefahren einer zu geringen Kochsalzaufnahme eindeutig unterschätzt werden.

Ohne Salz würde der guten Küche die rechte Würze fehlen. – Foto: djd/Verband der Kali- und Salzindustrie e.V./Getty

Der Forscher hebt hervor, dass die Mehrzahl der Menschen in Kanada wie auch in anderen Ländern einen moderaten Salzkonsum an den Tag lege. Das gelte auch für Hypertoniker, also für Menschen mit hohem Blutdruck. Nur etwa zehn Prozent von ihnen verzehre auffällig hohe Kochsalzmengen. „Nur diesen Patienten ist zu empfehlen, den Konsum von Kochsalz auf ein moderates Maß zu senken. Bei allen anderen Personen hingegen kann sich die Motivation zu einer strikt salzarmen Kost als fatal erweisen“, so Mente.

Salz spielt im Körperhaushalt eine wichtige Rolle.
– Foto: djd/Verband der Kali- und Salzindustrie e.V./thx

Wissenschaftler warnen vor übertriebener Salzrestriktion

Grundlage dieser Analysen und der damit verbundenen Empfehlungen ist eine aktuelle Auswertung bereits vorliegender Studien mit insgesamt mehr als 133.000 Teilnehmern. Demnach erhöht eine zu geringe Salzaufnahme das Risiko für Herz-Kreislaufkomplikationen und auch für Todesfälle. Die Wissenschaftler warnen explizit vor einer übertriebenen Salzrestriktion, da bei zu geringer Salzaufnahme ein deutlich erhöhtes Gefährdungspotenzial bestehe. Das gelte gleichermaßen für Menschen mit normalem wie auch mit hohem Blutdruck.

Zwar zeigte sich bei Personen mit Bluthochdruck eine gewisse Beziehung zwischen der Höhe des Blutdrucks und der Höhe des Salzverzehrs. Doch nur bei einer Natriumausscheidung von mehr als sieben Gramm pro Tag, was 17,78 Gramm Kochsalz entspricht, war ein Anstieg des Risikos für Herz-Kreislaufkomplikationen zu erkennen. Allerdings war bei einer Ausscheidung unterhalb von drei Gramm Natrium pro Tag – das entspricht 7,62 Gramm Kochsalz – ebenfalls eine Zunahme der Herz-Kreislaufrisiken zu verzeichnen. Mehr Informationen zum Thema Salz und Gesundheit gibt es unter www.vks-kalisalz.de.