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Ratgeber: Wohnwagenreifen brauchen etwas Pflege

(amp) Urlaub mit dem Wohnwagen liegt im Trend. Deutschland ist nach Großbritannien die Caravan-Hochburg in Europa. Die Zahl der Zulassungen stieg nach Angaben des Caravaning-Industrieverbandes (CIVD) hierzulande im vergangenen Jahr um 9,3 Prozent auf 18 800 Fahrzeuge. Eine zentrale Rolle bei der Fahrsicherheit spielen naturgemäß die Reifen.

Um sicher in den Urlaub zu fahren, muss nicht nur der Reifen des Zugfahrzeugs, sondern auch der Anhängerreifen den richtigen Luftdruck haben. „Wohnwagen fahren in der Regel auf Pkw-Reifen“, weiß Holger Rehberg, Produktmanager bei Goodyear. Der maximal erlaubte Luftdruck beträgt hier 3,5 bar. Caravan-Fans finden diese Angabe direkt auf der Reifenwand. Um die Gefahr einer Reifenpanne aufgrund von Minderluftdruck zu minimieren, sollte insbesondere vor einer langen Urlaubstour der Reifendruck geprüft und bei Bedarf angepasst werden.

Für die 100-km/h-Zulassung müssen Wohnwagenreifen alle sechs Jahre ausgetauscht werden. Foto: Jens Riedel
Für die 100-km/h-Zulassung müssen Wohnwagenreifen alle sechs Jahre ausgetauscht werden. – Foto: Jens Riedel

Für eine sichere Fahrt in den Urlaub rät Goodyear, auch das Gewicht des voll beladenden Anhängers vor dem Start zu überprüfen, denn der Caravan darf auf keinen Fall überladen sein. Hier helfen eigene Radlastwaagen oder Lkw-Waagen weiter, wie sie beispielsweise auf Firmengeländen zu finden sind..

Auch dann, wenn die Urlauber am Ziel ihrer Wahl angekommen sind und der Anhänger fest auf dem Stellplatz steht, benötigen die Pneus Pflege. So sollten die Wohnwagenreifen unbedingt vor zu viel Sonneneinstrahlung geschützt werden. Camper können zum Beispiel eine Pappe vor die Reifen stellen. Das gilt im Übrigen auch dann, wenn der Anhänger zu Hause lange im Freien steht.

Ist die schönste Zeit des Jahres vorbei und der Caravan wird über Monate nicht bewegt, droht außerdem die Gefahr eines sogenannten Standplattens: Wenn Reifen zu lange an derselben Stelle ihres Umfangs auf dem Boden stehen, verformen sie sich – und das umso schneller, je höher die Umgebungstemperatur ist. Reifenexperten raten daher, den Anhänger auch außerhalb der Campingsaison mindestens einmal im Monat um einen halben Meter zu bewegen.

Für einen guten Grip auf der Straße müssen Reifen ausreichend Profiltiefe haben. Gesetzlich vorgeschrieben sind mindestens 1,6 Millimeter. Empfohlen werden jedoch auch hier mehr: drei Millimeter Profiltiefe bei Sommer- und vier Millimeter bei Winter- oder Ganzjahresreifen. Die Profiltiefe lässt sich leicht überprüfen. Bei Sommerreifen muss der kupferfarbene Rand einer Ein-Euro-Münze ganz im Profil verschwinden, bei Winter- oder Ganzjahresreifen der silberne Rand einer Zwei-Euro-Münze.

Für Camper, die auch im Winter bei Schnee und Eis unterwegs sind, können Ganzjahresreifen sinnvoll sein und einen wesentlichen Beitrag zur Fahrsicherheit leisten. Die Entwicklung der komplexen Reifen hat in den vergangenen Jahrzehnten große Fortschritte gemacht.

Wer eine 100-km/h-Zulassung für seinen Wohnwagen hat, der muss außerdem darauf achten, dass die Reifen nicht älter als sechs Jahre sind.