Professorin am Straubinger Wissenschaftszentrum erhält Millionenförderung
(ra) Große Freude für das Wissenschaftszentrum Straubing und die Universität Regensburg: Professorin Dr. Olga García Mancheño, die in Straubing lehrt und forscht, war in der Ausschreibung um die Consolidator Grants 2016 des ERC (European Research Council) der Europäischen Kommission erfolgreich. Ab Juni 2017 erhalten die Forscherin und ihr Team für fünf Jahre rund zwei Millionen Euro, um effizientere Systeme für die chemische Katalyse zu erforschen.

„Ich freue mich sehr über diesen Erfolg“, so Professorin Dr. Olga García Mancheño. „Jetzt liegt es an uns zu beweisen, dass sich unsere Forschungsansätze für die Entwicklung nachhaltiger chemischer Prozesse in die
Praxis bringen lassen. Die Katalyse ist weltweit zu einem zentralen Forschungsgebiet geworden, um Prozesse energie- und ressourcensparender zu gestalten.“
Die Verwendung von Katalysatoren stellte einen zentralen Ansatz für effizientere Synthesen dar. Auf dem Gebiet der Metall- und Organokatalyse wurden in den vergangenen Jahren bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Es besteht jedoch ständiger Bedarf an neuen, allgemeineren und effizienteren Katalysatoren zur Überwindung ungelöster synthetischer Herausforderungen. Chemische Umwandlungen umfassen die Polarisation der reagierenden Komponenten. Als Folge davon sind teilweise oder vollständig geladene Reagenzien und Zwischenprodukte in der Chemie allgegenwärtig.
[the_ad id=“3948″]Obwohl Anionenbindende Verfahren für ihre entscheidende Rolle bei der molekularen Erkennung gut bekannt sind, wird diese Art von Phänomen erst seit kurzem für die Katalyse genutzt. Da katalytische Reaktionen für den Aufbau wertvoller Chemikalien und Materialien von größter Bedeutung sind, könnte diese Art der katalytisch-chemischen Aktivierung der Schlüssel für die zukünftige Gestaltung origineller und effizienter synthetischer Transformationen sein.
Allerdings sind die Wirkungen von Anionen in katalytischen Prozessen noch weitgehend unbekannt. Der spannende Ansatz Anionen-bindende Verfahren auf katalytische Synthesemethoden anzuwenden, verspricht völlig neue Möglichkeiten. Die Ergebnisse werden enorme Auswirkungen in verschiedenen Bereichen wie Katalyse, organische Synthese und Materialwissenschaften sowie in ökonomischen, ökologischen und industriellen Fragen haben.
Die „ERC Consolidator Grants“
Derzeit bieten sich in Europa keine ausreichenden Gelegenheiten für junge Forscher, ihre Laufbahn unabhängig zu entwickeln und den Übergang von der angeleiteten Forschung zum unabhängigen und selbständigen Forscher zu schaffen. Dies führt dazu, dass hoch talentierte Forscher frühzeitig in ihrer Laufbahn anderenorts nach Aufstiegschancen suchen. Dieses strukturelle Problem hat einen dramatischen Verlust an Forschungstalenten in Europa zur Folge und erschwert außerdem die Bildung der nächsten Generation von Spitzenforschern, die mit neuen Ideen und neuer Dynamik aufwarten.
Die „ERC Consolidator Grants“ wurden von der Europäischen Kommission eingeführt, um das zu ändern. Dazu werden unabhängige Nachwuchsforscher beliebiger Nationalität mit sieben bis zwölf Jahren Erfahrung nach Abschluss der Promotion (oder eines gleichwertigen akademischen Grads) und einer vielversprechenden wissenschaftlichen Erfolgsbilanz gefördert. Die Forschungsarbeiten werden in einer öffentlichen oder privaten Forschungsorganisation („Gasteinrichtung“), die ihren Sitz in einem EU-Mitgliedstaat oder einem assoziierten Staat hat, durchgeführt. In der Regel werden Finanzmittel in Höhe von zwei Millionen Euro für eine Laufzeit von fünf Jahren gewährt.