Landshut

Neue Möglichkeiten für endoskopische Dünndarm-Eingriffe

(ra) Neue innovative Behandlungsmethode am Klinikum Landshut: Mit der sogenannten „Powerspirale“ kann der Dünndarm von Patienten, bei denen eine Erkrankung des drei bis fünf Meter langen Organs bekannt ist oder vermutet wird, noch besser untersucht werden.

So schonend wie möglich: Leitender Oberarzt Dr. Christian Fuchs (rechts) führt das Spezial-Endoskop, hier mit
Frank Grünwald, Pflegerische Leitung der Endoskopie. – Foto: Klinikum Landshut

Zentimeter um Zentimeter schiebt sich der schwarze Schlauch vor. Das Spezial-Endoskop mit dem eingebauten Motor ist bereits weit im Gastrointestinaltrakt vorangekommen. Mit drei bis fünf Metern ist der Dünndarm der längste Teil des Verdauungstrakts. „Mit Standard-Untersuchungen ist diese Tiefe nicht erreichbar“, erklärte am Freitag Leitender Oberarzt Dr. Christian Fuchs gegenüber Medien. Er führt den Eingriff mit dem Team der Endoskopie durch. Erst seit wenigen Wochen wird diese endoskopische Eingriffs-Methode am Klinikum Landshut angeboten. „Uns eröffnen sich hier neue therapeutische Möglichkeiten bei endoskopischen Dünndarm-Eingriffen“, so das erste Fazit von Dr. Christian Fuchs.

Der Name „Powerspirale“ leitet sich von der integrierten Spirale ab, dank der sich das motorisierte Spiralenteroskop durch langsame Vor- und Rückwärtsbewegungen sehr tief in den Dünndarm bewegen lässt. Integriert in das System sind außerdem weitere therapeutische Möglichkeiten: um Blutungen im Dünndarm zu behandeln, Polypen zu entfernen oder Gewebeproben zu entnehmen.

Über mehrere Bildschirme behält das Behandlungsteam den Überblick. Zu sehen ist hier neben dem Livebild
aus dem Dünndarm ein Röntgenbild, das zeigt, wie die Lage des Endoskops im Bauchraum sich verhält. – Foto: Klinikum Landshut

Zum System gehört außerdem eine Kamera, über die der Arzt den Fortschritt beobachten kann. Mit durchschnittlich eineinhalb Stunden ist die Eingriffszeit im Vergleich zu anderen Methoden deutlich kürzer – bisherige endoskopische Untersuchungen dauern durchschnittlich oft mehr als doppelt so lang. „Damit ist der Eingriff mit der Powerspirale auch um einiges schonender für den Patienten“, so Dr. Christian Fuchs.

Oftmals erfolgt vorab eine bildgebende nichtinvasive Dünndarm-Diagnostik, beispielsweise eine Untersuchung mit einer Videokapsel. Diese macht erste Bilder vom Darm und gibt bei bestimmten Auffälligkeiten den Ausschlag für einen Eingriff mit der Powerspirale.