Netzwerke im Dienst der Technik – Aktuelle Trends
(ra). Netzwerke sind das unsichtbare Rückgrat moderner Technik. Sie ermöglichen nicht nur die Verbindung von Computern und Geräten, sondern steuern komplexe Abläufe in der Industrie, schalten smarte Städte frei und bilden die Grundlage für innovative Mobilitätskonzepte. Mit Blick auf 2025 lassen sich drei zentrale Entwicklungen ausmachen:
5G-Expansion und Glasfaserausbau

Bis Ende 2025 strebt die Deutsche Telekom an, 99 % der Bevölkerung in Deutschland mit 5G zu versorgen, um Latenzen unter 10 ms und Bandbreiten im Gigabit-Bereich zu gewährleisten. Parallel dazu soll der Glasfaserausbau von aktuell 36,8 % FTTH/B-Versorgung auf etwa 50 % der Haushalte steigen, um als Backbone für High-Speed-Dienste und Low-Latency-Anwendungen zu dienen. Während 5G Mobilität und flächendeckende Kommunikation sicherstellt, bildet Glasfaser in Städten und Gewerbegebieten die leistungsstarke Datenautobahn.
AI-gestützte Netzwerke und SD-WAN
Künstliche Intelligenz (KI) hat längst Einzug in den Netzwerkbetrieb gehalten. AI-gesteuerte Systeme (AIOps) überwachen kontinuierlich den Datenverkehr, erkennen Engpässe in Echtzeit und justieren Routing-Pfade dynamisch nach. In hybriden Cloud-Architekturen und SD-WAN-Umgebungen sorgt das dafür, dass Service-Level-Agreements (SLAs) eingehalten und Ausfallzeiten minimiert werden. Self-Healing-Funktionen beheben kleinere Störungen automatisch, bevor sie zu sichtbaren Ausfällen führen, und reduzieren so Betriebskosten.
Edge-Computing und Internet of Things (IoT)

Mit der Explosion vernetzter Sensoren und Aktoren in Industrie-4.0-Umgebungen und Smart-City-Szenarien rückt Edge-Computing immer stärker in den Fokus. Daten werden dezentral nahe am Entstehungsort verarbeitet, um Latenzen weiter zu reduzieren und die zentralen Rechenzentren zu entlasten. Das ist besonders relevant, wenn Roboter in Fertigungsstraßen Millisekunden-Entscheidungen treffen müssen oder vernetzte Ladesäulen lokale Lade- und Nutzungsdaten auswerten, bevor sie aggregierte Statistiken in die Cloud senden.
Netzwerke als Treiber technischer Anwendungen
Netzwerke sind in vielen Branchen der entscheidende Motor für Innovationen. Ein exemplarisches Anwendungsfeld ist die industrielle Automatisierung. SPS (speicherprogrammierbare Steuerungen), Robotikzellen und Sensorik kommunizieren über industrielle Ethernet-Protokolle wie Profinet oder EtherCAT. Time-Sensitive Networking (TSN) erweitert Ethernet um deterministische Latenzen, sodass Roboterarme synchron arbeiten können. Predictive-Maintenance-Systeme werten die Sensordaten in Echtzeit aus, um Wartungsintervalle zu optimieren und ungeplante Stillstände zu vermeiden.
Im Bereich Elektromobilität ermöglichen moderne Ladestationen die Energieübertragung und kommunizieren gleichzeitig mit Backend-Systemen, um Abrechnungsdaten gemäß OCPP (Open Charge Point Protocol) sicher zu übertragen. EMV-geschützte Kabelverschraubungen sorgen dabei dafür, dass hochfrequente Signale (etwa für 5G-Module oder Glasfaseranschlüsse) nicht durch elektromagnetische Störungen beeinträchtigt werden. Mechanisch belastbare Steckverbinder und Konfektionierungen garantieren, dass Verbindungen auch unter Vibration und Temperaturschwankungen stabil bleiben. Komponenten wie die von RST bieten genau diese Eigenschaften. Sie liefern EMV-Schirmung, Zugentlastung und Schutzrohre, die in Ladeparks sowohl Datenleitungen als auch Stromkabel zuverlässig absichern.

Ein weiteres Beispiel findet sich im Gesundheitswesen und der Telemedizin. Fernübertragungen von Ultraschallbildern oder Live-OP-Streams erfordern Bandbreiten von mindestens 100 Mbps bei Latenzen unter 20 ms. IoT-basierte Patientenmonitore nutzen WLAN oder 5G, um Vitaldaten in Echtzeit an klinische Informationssysteme zu senden. Sicherheitszertifizierte VPNs (Medical Device Regulation-konform) gewährleisten dabei den Datenschutz und die Integrität der medizinischen Daten.
Physische Infrastrukturkomponenten
Neben den Funk- und Cloud-Technologien darf die physische Basis nicht vernachlässigt werden. Kabel, Anschlüsse, Gehäuse und Schutzschläuche bilden die Grundlage dafür, dass Hochgeschwindigkeitsübertragungen stabil bleiben. In rauen Umgebungen wie Fertigungshallen, Bahntechnik oder Ladeparks müssen Leitungen vor Abrieb, Hitze und elektromagnetischen Störungen geschützt werden. EMV-gerechte Verschraubungen mit zuverlässiger Abschirmung, abriebfeste Schutzschläuche und robuste Gehäuse mit hoher IP-Schutzklasse sorgen dafür, dass auch bei Vibrationen und Temperaturschwankungen keine Datenverluste auftreten. Solche Komponenten sind integraler Bestandteil moderner Netzinstallationen und schaffen erst die Voraussetzung, damit drahtgebundene Netzwerke und Funkmodule dauerhaft störungsfrei arbeiten.
Ausblick – 2026 und darüber hinaus
Für die kommenden Jahre zeichnen sich mehrere Entwicklungen ab:
- Zero-Trust-Architekturen[/url]: Anstelle eines pauschalen Vertrauens wird jede Verbindung kontinuierlich authentifiziert und autorisiert. KI-gestützte Anomalieerkennung verhindert unberechtigte Zugriffe in Echtzeit.
- 6G-Forschung: Erste Prototypen zielen auf Terahertz-Frequenzen ab, um Datenraten von mehreren zehn Gbps bei Latenzen unter 100 µs zu realisieren. Damit sollen Anwendungen wie holografische Kommunikation und Echtzeit-KI-Kollaboration möglich werden.
- Nachhaltige Netzwerkinfrastrukturen: Energiesparende Komponenten, recyclingfähige Materialien und selbstheilende Netze, die Ausfälle automatisch kompensieren, gewinnen an Bedeutung. Hersteller planen modulare Steckverbinder und Kabelkonfektionen, die am Ende ihres Lebenszyklus leicht recycelt werden können.
Netzwerke sind längst nicht mehr nur Datenautobahnen, sondern zentrale Plattformen technischer Innovation. Nur durch die Kombination aus leistungsfähigen drahtgebundenen und drahtlosen Systemen, KI-gesteuertem Management und robusten physischen Komponenten lassen sich moderne Anwendungen in Industrie, Mobilität und Alltag zuverlässig realisieren.