Nandu klaut in Landshut Handschuh eines Kindes
(pol/ra) Einen ungewöhnlichen Einsatz hatte die Polizei in Landshut am Nachmittag des Neujahrstages. Gegen 15.45 Uhr teilte ein Zeuge mit, dass ein Nandu im Tiergarten Hofberg soeben einen Fleece-Handschuh eines Kindes verschluckt habe, nachdem er diesen dem Kind von der Hand gezogen hatte.
Allzu deutlich sei den Beamten geschildert worden, wie der Handschuh über den Hals des Nadu Richtung Magen befördert worden sei. Neben den Verantwortlichen im Tiergarten verständigten die Beamten auch eine Tierärztin. Es wurde vereinbart, das betroffene Tier zu beobachten. Sofortige Maßnahmen waren nicht notwendig. Wie die Veterinärin später in einem Radio-Interview erklärte sie, der Handschuh wieder unverändert das Tier verlassen werde.
Von einer Diebstahlsanzeige gegen den Nandu wurde abgesehen. 🙂
Nandu:
Der Nandu (span. Ñandú) oder Großer Nandu (Rhea americana) ist ein flugunfähiger Vogel aus der Gattung der Nandus (Rhea). Er gehört zu den Laufvögeln und ist in Südamerika beheimatet. Mit einer Scheitelhöhe von 1,25 bis 1,40 Metern (Rückenhöhe etwa einen Meter) und einem Gewicht von 20 bis 25 Kilogramm ist der Nandu der größte Vogel Amerikas. Dies betrifft vor allem die Männchen, denn wie beim Strauß sind auch beim Nandu die Hähne im Durchschnitt etwas größer als die Hennen. Nandus haben ein lockeres, zerfleddert aussehendes Federkleid und besitzen die größten Flügel aller Laufvögel. Die Beine sind lang und kräftig. Im Gegensatz zu den Verhältnissen bei den zweizehigen Straußen weisen die Füße der Nandus drei Zehen auf. Die Ähnlichkeit zwischen den beiden Gattungen von nicht flugfähigen Laufvögeln stellt ein Beispiel für Konvergenz dar. Auf der Flucht erreichen Nandus Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h.
Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von der Pampa, dem Grasland im zentralen Argentinien und Uruguay, über den Gran Chaco bis in den Nordosten von Brasilien. Die Art ist außerdem in Deutschland als Neozoon etabliert, die einzige bekannte Population in Mitteleuropa, die sich nach Ausbrüchen aus Gehegen halten konnte. Nandus bewohnen Savannenhabitate, fehlen also in Wäldern. Im Gegensatz zum Darwinnandu ist der Nandu ein Bewohner des Flachlands, der große Höhen meidet. Ebenso meidet der Nandu kalte Klimazonen und kommt südlich des 40. Breitengrads nicht mehr vor.
Der Nandu ist laut IUCN „potenziell gefährdet“ (near threatened). Seine Population nimmt aufgrund von Bejagung und der Zerstörung seines natürlichen Lebensraums stetig ab.