Nach Wanderung: SPD-Versammlung in der Hanslhütte
(ff) Einen neuen Weg zur turnusmäßigen Jahreshauptversammlung gingen am Samstag die Mitglieder der SPD in Konzell. Nach einer gemeinsamen Wanderung von Zierling aus über den Kramerschopf zum Tagungsort in der Hanslhütte trafen sich die Sitzungsteilnehmer nicht nur zum politischen Diskurs, sondern auch bei Ratsch und zünftiger Brotzeit. Bei dierser Gelegenheit wurden auch die Delegierten zur Aufstellungsversammlung des Kreisverbandes für die Kommunalwahlen am 8. März 2026 gewählt.
Den Bericht über das abgelaufene Rechenschaftsjahr hielt Ortsvorsitzender Fritz Fuchs kurz. In Vorstandssitzungen habe man sich über die politische Situation auf den verschiedenen Ebenen ausgetauscht. Kassier Robert Pfannenstiel gab einen Überblick über die finanzielle Situation des Ortsvereins.
Größeren Raum mit vielen interessierten Nachfragen nahm der Bericht aus dem Gemeinderat und Kreistag ein. Gemeinde- und Kreisrat Fuchs wechselte sich hier thematisch mit seiner Kollegin, Gemeinderätin Nicola Nagels ab. Diese sprach den Mehrheitsbeschluss des Gemeinderates zum Neubau eines Feuerwehrhauses für Konzell mit Abriss der Haid an. Sie ließ dabei keinen Zweifel aufkommen, dass für die Mitglieder der Feuerwehr endlich akzeptable Räume geschaffen werden müssten. Ein Neubau mit geschätzten drei Millionen Euro sei aber unter den in den letzten Jahren geschaffenen Verhältnissen nicht zu stemmen. Nach Schätzung der Verwaltung würde damit die Pro-Kopf-Verschuldung von derzeit Null Euro auf etwa 5000 Euro ansteigen.
„Wir sorgen uns um die Gemeindefinanzen, weil dadurch alle freiwilligen Leistungen für die Vereine in Frage gestellt würden und auch die Pflichtleistungen für Schule, Kindergarten und Straßenunterhalt betroffen seien. Selbst eine Erhöhung der Hebesätze für Grund- und Gewerbesteuer können dann nicht ausgeschlossen werden“, war sich Nagel mit Gemeinderat Fritz Fuchs einig. Schließlich haben für den vorgeschriebenen Hortbau beim Kindergarten mit ebenfalls geschätzten drei Millionen Euro die ersten Baumaßnamen schon begonnen. 400.000 Euro weniger Förderung für den Hort kämen nachträglich dazu.
In grundsätzlichen Ausführungen ergänzten sich Nagels und Fuchs weiter abwechselnd, für sachgerechte Entscheidungen im Gemeinderat wünsche man sich seit Jahren umfassendere Vorabinformationen zu den Beratungspunkten auf den Sitzungen. Die sparsame Praxis sei auch deshalb nicht nachvollziehbar, weil mit dem eingeführten elektronischen „Ratsinformationssystem“ dafür die besten Voraussetzungen bestünden.
Bei den Schwerpunktthemen im Landkreis hob Kreisrat Fritz Fuchs die Situation bei den Kreiskliniken als „besonders drängend“ heraus. Nach anfänglicher Zuversicht auf Verbesserungen der Finanzierung in den letzten Jahren sei jetzt das Gegenteil eingetreten. An erster Stelle müssten eine gesicherte ärztliche Versorgung der Bevölkerung und sichere Arbeitsverhältnisse für das Personal stehen. Dafür werde sich die SPD-Kreistagsfraktion auch in Zukunft mit Nachdruck einsetzen.
Als Delegierte für die Aufstellung der Kreistagsliste wurden abschließend Nicola Nagels und Fritz Fuchs gewählt. Ersatz Robert Pfannenstiel und Rosi Deser.