Leben mit Migräne – wie Betroffene das Problem angehen können
(ra) Millionen von Deutschen leiden an Migräne, darunter überproportional viele Frauen. Schätzungsweise sind fast 15 % aller Frauen von einer chronischen oder episodischen Migräne betroffen. Beide Arten können das alltägliche Leben ungemein erschweren und eine große Belastung darstellen, denn niemand möchte sich mit heftigen Kopfschmerzen herumschlagen. Allerdings gibt es keinen Grund, seine Situation einfach zu akzeptieren.
Migräne ist inzwischen gut erforscht, weswegen es einige Möglichkeiten gibt, um das Problem anzugehen.
Ausreichend Flüssigkeit trinken
Bei vielen Beschwerden hilft es, wenn wir mehr Flüssigkeit zu uns nehmen. Das liegt daran, dass Wasser für wichtige Prozesse im Körper verantwortlich ist, darunter die Ausscheidung von Schadstoffen über den Urin, die Regulation der Körpertemperatur sowie den Transport von Nährstoffen und Sauerstoff. Bei Migräne bietet sich neben Wasser auch der Konsum von Tees mit geringem Zuckergehalt an. Am besten sind Tees, die erwiesenermaßen bei Kopfschmerzen helfen können – zum Beispiel Ingwer, Kamille und Pfefferminz.
Eine Therapie mit Cannabis beginnen
Lange Zeit wurde Cannabis in Deutschland nur sehr selten für medizinische Zwecke genutzt. Seit sich die Rechtslage geändert hat, ist das – auch wegen neuer Forschungsergebnisse – nicht mehr der Fall. Bereits mehr als 200.000 Menschen in Deutschland erhalten bereits medizinisches Cannabis. Sofern ein triftiger Grund vorliegt, kann jeder Cannabis Patient werden. Triftige Gründe sind beispielsweise Depressionen, Migräne und Schlafstörungen. Allerdings ist es bei solchen Gründen nicht üblich, dass die Krankenkasse die Kosten für die Therapie übernimmt. Eine Erstattung durch die Krankenkasse ist im Regelfall nur bei sehr schweren Krankheiten wie Krebs möglich. Unabhängig davon ist Cannabis aufgrund seiner entspannenden und schmerzlindernden Wirkung eine potenzielle Option für Migräne.
Entspannungsübungen bei Migräne praktizieren
Nur wenige Betroffene wissen, wie sie mit ihrer Migräne umgehen. Sobald eine Attacke losgeht, fühlen sich die meisten überfordert. Das ist zwar verständlich, aber es ist besser, den Symptomen aktiv entgegenwirken. Dabei können beispielsweise Entspannungsübungen wie autogenes Training helfen. Bei dem Entspannungsverfahren handelt es sich um eine Form der Selbsthypnose, durch die wir unseren Geist und Körper beeinflussen können. Das einzige Problem an autogenem Training ist, dass sich die Technik nur schwer erlernen lässt. Andere Entspannungsübungen wie progressive Muskelentspannung stellen eine gute Alternative dar.
Sich in einem abgedunkelten Raum Ruhe gönnen
Sobald eine Migräneattacke losgeht, ist es sinnvoll, sich in einen abgedunkelten Raum zu begeben und einfach nur auszuruhen. Sonnenlicht kann die Symptome von Migräne verstärken, weswegen es trotz der frischen Luft selten gut ist, sich im Freien aufzuhalten.
Triggerfaktoren vorbeugen
Natürlich sollten wir unser Leben nicht von einer Migräne bestimmen lassen. Trotzdem ist es besser, wenn wir Triggerfaktoren zumindest ein Stück weit meiden. Triggerfaktoren gibt es bei den unterschiedlichsten Krankheiten und welche bei Migräne vorkommen, hängt von dem jeweiligen Patienten ab. Einige denkbare Trigger beziehungsweise Auslöser sind bestimmte Nahrungsmittel, emotionale Belastung und intensive Kälte oder Wärme. Bei Frauen können auch hormonelle Schwankungen während der Menstruation eine Migräneattacke begünstigen. Während sich einige Trigger schwer vermeiden lassen, braucht es für andere nur eine Lebensumstellung, um seine gesundheitliche Situation dauerhaft zu verbessern.