Landkreis LandshutLandshut

Landshuter Kliniken: Fusionsbestrebungen noch einmal bekräftigt

(ra) Die Fusionsverhandlungen zwischen den LAKUMED Kliniken und dem Klinikum Landshut sind auf einem guten Weg: Dies wurde am Mittwoch in einer gemeinsamen Pressekonferenz von Stadt und Landkreis Landshut mit ihren Kliniken bekräftigt.

Gerade auch die Kooperation im Hinblick auf den Medizincampus Niederbayern, in dem die Region Landshut als gebündelter Standort für die praktische Ausbildung der Ärzte von Morgen an den Start gegangen ist, ist ein weiterer Beweis für die gemeinsame Marschrichtung zur Sicherung einer flächendeckenden, medizinischen Versorgung in der Region Landshut.

Pressekonferenz in Landshut
Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz bekräftigten Landshuts Oberbürgermeister Alexander Putz (4. von links), Landrat Peter Dreier (3. von links) sowie die Klinik-Vorstände von LAKUMED und dem Klinikum Landshut die Fusionsbestrebungen im Sinne der Landshuter Krankenhauslandschaft, begleitet von Roland Engehausen von der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (2. von links).

„Neben der Übernahme der gemeinsamen Trägerschaft des Kinderkrankenhauses St. Marien durch Stadt und Landkreis Landshut waren die einstimmigen Beschlüsse von Kreistag und Stadtrat für die Krankenhauslandschaft in der Region der entscheidende Schritt, damit wir die Fusionsverhandlungen intensivieren konnten“, sind sich OB Putz und Landrat Dreier einig. Ein weiterer Eckpfeiler wird auch der Medizincampus Niederbayern sein, der in der vergangenen Woche offiziell auf den Weg gebracht worden ist. Denn auch hier treten die Landshuter Häuser als geschlossene Einheit auf, um die praktische Ausbildung angehender Mediziner nach Niederbayern und insbesondere Landshut zu holen. Die ersten Medizin-Studenten werden im Wintersemester 2027/28 in Landshut erwartet, nachdem sie die vorklinischen Inhalte an der Uni Regensburg absolviert haben.

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Der Zusammenschluss werde für alle beteiligten Krankenhäuser in Arbeit und Lehre von Vorteil sein, betonen Putz und Dreier. So werden langfristig vorhandene Doppelstrukturen abgebaut oder deren Aufbau vermieden sowie umfangreiche Synergieeffekte genutzt. Im Mittelpunkt steht dabei auch der Personalbereich: „In Zeiten des Fachkräftemangels ist gut ausgebildetes Personal absolute Mangelware. Mit der Fusion könnte diese wichtigste, aber immer knapper werdende Ressource gebündelt werden. Stellenstreichungen sind nach wie vor kein Thema, vielmehr wird in Zukunft durch den erhofften Ausbau des Leistungsportfolios noch mehr Personal gebraucht.“

Dabei betonten Putz und Dreier nochmals, dass der Erhalt der Standorte Rottenburg und Vilsbiburg „unbedingte Voraussetzung“ für die Fusion sind. Das sicherten auch von Seiten LAKUMEDs der geschäftsführende Vorstandsvorsitzende Jakob Fuchs und Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Johannes Schmidt sowie die Klinikums-Vorstände André Naumann und Prof. Dr. Florian Löhe und betonen das Entwicklungspotential des Standorts Landshut: „Ein Großkrankenhaus Landshut hätte wohl das Potential, den Status eines Krankenhauses der höchsten Versorgungsstufe zu erfüllen.“

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Die angestrebte Fusion der Krankenhäuser sei mit Blick auf die vom Bund bereits angekündigte Krankenhausreform ein großer Schritt mit Vorbildcharakter, erklärte Roland Engehausen von der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG), der ebenfalls an der Pressekonferenz teilnahm: „Durch die anvisierte Fusion können die Kliniken ihre Kräfte zur Versorgung der Menschen besser bündeln. Aus Sicht der Bayerischen Krankenhausgesellschaft entsteht in Landshut ein Modell mit Vorbildcharakter für andere Regionen.“

Eine Fusion würde zumindest ein Lichtblick im Kampf gegen die chronische Unterfinanzierung des Krankenhaussektors bilden. Denn nach wie vor seien insbesondere die inflations- und tarifbedingten Mehrkosten nicht gegenfinanziert, erklärten die Vorstände beider Krankenhäuser. Die gemeinsame Neustrukturierung biete den Landshuter Kliniken die Chance, die nach wie vor rasant steigenden Betriebskostendefizite zumindest einzudämmen – wobei dies ein Problem ist, mit dem alle Krankenhäuser in Deutschland zu kämpfen haben.

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Wann die Fusion endgültig vollzogen werden kann, ist noch nicht klar. Doch unabhängig von der konkreten Ausgestaltung unterstrichen die Beteiligten noch einmal die Zielrichtung: „Es geht darum, wohnortnah die bestmögliche medizinische Versorgung für alle Bürgerinnen und Bürger der Region Landshut dauerhaft zu sichern. Denn auch auf dem Gesundheitssektor gilt das Motto: Zusammen sind wird stärker!“