BogenMallersdorf-Pfaffenberg

Kreiskliniken Bogen-Mallersdorf beteiligen sich am Aktionstag „Alarmstufe Rot“

(ra) Die Kreiskliniken Bogen-Mallersdorf beteiligen sich am Dienstag, 20. Juni mit einer aktiven Mittagspause von 13 bis 14 Uhr am bundesweiten Aktionstag unter dem Motto „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“. Damit machen die Kliniken in Deutschland auf ihre verheerende wirtschaftliche Situation aufmerksam.

Diese wurde initiiert von der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) und wird unter anderem von der Bayerischen Krankenhausgesellschaft und der Klinik-Kompetenz-Bayern eG unterstützt, der auch die Kreiskliniken Bogen-Mallersdorf angehören.

„Wie alle deutschen Krankenhäuser sind auch die Kreiskliniken Bogen-Mallersdorf durch immense inflationsbedingte Kostensteigerungen und fehlende Refinanzierung betroffen“, schilderte am Mittwoch Robert Betz, Vorstand der Kreiskliniken Bogen-Mallersdorf. „Wir schließen uns dem Protest und dem Aktionstag an, weil wir endlich wieder Verlässlichkeit bei der Finanzierung unserer Kliniken benötigen.“

Am Aktionstag findet sowohl an der Klinik Bogen als auch zeitgleich an der Klinik Mallersdorf eine Protestaktion von 13 bis 14 Uhr im Foyer im Erdgeschoß statt, zu der alle Klinikbeschäftigten, aber auch die interessierte Öffentlichkeit und Unterstützer des Anliegens willkommen sind. Am Informationsstand stehen die Vorstände Robert Betz und Christian Schwarz persönlich Rede und Antwort. Hier werden die sekündlich steigenden „Defizituhren“ der deutschen Krankenhäuser eingeblendet. Mit Postkarten und QR-Codes können sich Unterstützungswillige an einer Petition gegen den eiskalten Strukturwandel im Krankenhauswesen beteiligen.

Die Unterzeichnung ist auch ab sofort bereits online über die Seite https://www.dkgev.de/fair/ihre-stimme-fuer-die-krankenhaeuser möglich. Um 13.45 Uhr findet auf dem Vorplatz der Klinik Bogen und der Klinik Mallersdorf eine Protestfotoaktion statt. Möglichst mit roten T-Shirts, Jacken, Hemden oder Blusen gekleidet können Mitarbeitende und Unterstützer der Kliniken den Verantwortlichen der Gesundheitspolitik die rote Karte zeigen und ihren Forderungen Nachdruck verleihen. Die Protestbilder werden über alle Kanäle der Kliniken sowie der DKG veröffentlicht.

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Im Herbst letzten Jahres hat die DKG bereits mit einer „Rettungsfahrt“ durch Deutschland auf die Missstände aufmerksam gemacht. In den vergangenen Monaten haben auch die Entscheidungsträger der Kreiskliniken Bogen-Mallersdorf bei Podiumsdiskussionen und Pressekonferenzen die Dramatik der Finanzierungs- und Versorgungsperspektiven aufgezeigt. Insbesondere der Wegfall der Rettungsschirme, Kostensteigerungen ohne Refinanzierung und die Krankenhausreformpläne standen dabei in der Kritik. Die Kliniken fordern in der gemeinsamen und bundesweiten Aktion nun die Politik auf, verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sie wieder in wirtschaftlicher Sicherheit verlässlich ihre Arbeit planen können.

Unabhängige Untersuchungen, wie der Krankenhausrating-Report, spiegeln wider, dass fast jedes zweite Krankenhaus von Insolvenz bedroht ist und fast keine Klinik mehr eine schwarze Null schreibt.

Durch die inflationsbedingten Kostensteigerungen werden die Krankenhäuser in Deutschland bis Ende des Jahres 2023 ein Defizit von rund 10 Milliarden Euro angehäuft haben. Zu den Kostenbelastungen gehört auch die nur teilweise gesicherte Refinanzierung der Tarifsteigerungen. Und für 2024 sind nach dem Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst weitere Kostensteigerungen absehbar.

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Bis eine umfassende und gut ausgearbeitete Krankenhausreform wirklich greift, müssen Insolvenzen in den Krankenhäusern vermieden werden, damit die Versorgungssicherheit überall im Land gesichert ist. Daher ist es entscheidend, dass die Arbeit der Kliniken nicht immer wieder durch kurzfristige Hilfsprogramme und Rettungsschirme unterstützt wird. Vielmehr benötigt das Krankenhaussystem verlässliche und nachhaltige Finanzierung, die die Kliniken aus der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheit herausholt. Diese Forderung soll mit dem bundesweiten Aktionstag öffentlich sichtbar gemacht werden.