BogenLandkreis Straubing-Bogen

JU/CSU Sankt Englmar: Erhalt kleiner Krankenhäuser wichtig

(ra) „Gut 7000 Patienten werden jährlich in der Klinik Bogen behandelt. Diese Zahl zeigt, dass auch ein kleines Krankenhaus ein wichtiger Bestandteil der Versorgung in unserer Region ist“. So begann der stellvertretende Vorstand der Kreiskliniken Bogen-Mallersdorf, Christian Schwarz bei der Besichtigung der Klinik Bogen mit anschließender Diskussion der starken Besuchergruppe der JU und CSU Sankt Englmar. Stellvertretender Landrat Andi Aichinger hatte diese organisiert.

Das Thema Krankenhaus ist auf Grund der nicht unerheblichen Defizite und der bevorstehenden Reform momentan in aller Munde. Schwarz legte dar, dass man während der Corona-Pandemie sehr froh gewesen sei, über die Kapazitäten Bogens verfügt zu haben. Es wäre anders nicht gegangen. Ärzte und Pflegepersonal hätten hier großartige Arbeit geleistet, das dürfe man nicht vergessen.

Essentiell sei heute auch die Ambulanz. Schließlich müssten Notfälle schnell und qualifiziert versorgt werden. Könnte dies hier nicht mehr bewerkstelligt werden, gäbe es in der Folge nicht automatisch weniger Fälle. Im Gegenteil, diese müssten woanders behandelt werden, sodass die Möglichkeiten dort gegebenenfalls erweitert werden müssten. „Eine Problemlösung ist Verkleinerung des Angebots sicher nicht, eher eine Verschiebung.“

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Die Kooperation mit den Barmherzigen Brüdern im Feld der Geriatrie sei eine gute Weichenstellung gewesen. Altersmedizin werde immer bedeutsamer und in der Zukunft dringend benötigt werden. Das könne man an der demographischen Entwicklung ablesen. Hier setze man schon darauf, diese auch weiter in Bogen – mit Erfolg – praktizieren zu dürfen.

Sehr problematisch sei, dass die Finanzierung der Krankenhäuser mit dem System der Fallpauschalen so nicht mehr darstellbar ist. Die Vorhaltekosten eines kleinen Klinikums seien dafür einfach viel zu hoch. Hinzu komme, dass die Inflation bislang nicht ausgeglichen werde. Das verschärfe die Situation überdies und führe zu den entsprechenden Defiziten. Ob die – ohne Frage notwendige – Krankenhausreform nun diese Probleme löse oder ob am Ende der stellenweise befürchtete Kahlschlag in der Krankenhausversorgung eintritt, das könne im Moment niemand genau sagen.

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Und ebenda lägen mit die größten Probleme, waren sich die Kreisräte Andrea Probst (Bogen), Anton Piermeier (Sankt Englmar) und Andi Aichinger einig. Die Kommunen bräuchten Planungsgrundlagen jetzt, weil Weichen jetzt gestellt werden müssten. Dem Ausgleich der Defizite sei man seitens des Landkreises über Jahre selbstverständlich nachgekommen. Erstens seien die Patienten, um deren Wohl es doch vordergründig gehe, bestens versorgt in Bogen und Mallersdorf. Zweitens habe man sehr gutes und engagiertes Personal in beiden Häusern. Jetzt aber müsse auch der Bund seiner Verantwortung endlich nachkommen, große und gerade kleine Kliniken stützen und Kommunen dadurch spürbar entlasten.

Gesundheit ist sicher keine Sache, bei der Gewinnorientierung oberste Maxime sein dürfe, aber eine seriöse Finanzierung sollte diese Bürgern und damit auch der Politik „endlich“ wert sein. „In Kombination mit den richtigen Ideen für die Versorgung von morgen kann es dann auch eine Zukunft für kleiner Häuser geben“, fasste Markus Achatz, Kreisvorsitzender des GPA der CSU im Landkreis die gut einstündige Diskussion zusammen.