Grüne: „Zulassungsverlängerung für Glyphosat wirft weitere Fragen auf“
(ra) Nach der Zustimmung des geschäftsführenden Agrarministers Schmidt (CSU) zur EU-weiten Zulassungsverlängerung für das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat, schlagen die Wellen weiter hoch: Zum Einen werden die Grünen im Bundestag nach den Worten ihres Vorsitzenden Anton Hofreiter eine weitgehende Beschränkung des Glyphosat-Einsatzes für Deutschland beantragen. Zum Anderen stellen Grünen Politiker aus Niederbayern erneut Fragen zur Rolle von Funktionären des Deutschen Bauernverbandes und der Zulassungsverlängerung in Brüssel.
„Der Präsident des Bauernverbandes, Joachim Rukwied ist beispielsweise auch Präsident des „Forums moderner Landwirtschaft“. Dort vertritt er unter anderem die Interessen der Glyphosat-Hersteller Bayer und Monsanto. Gleichzeitig tritt er gegenüber der Politik als einer der größten Verfechter des Pestizids auf“, erklärte am Sonntag der Bezirksvorsitzende der Grünen, Erhard Grundl, MdB, gegenüber den Medien. Joachim Rukwied sollte sich fragen, ob er bei so einer einseitigen Interessenslage tatsächlich Präsident des Bauernverbandes, der ja alle Bauernfamilien vertreten möchte, bleiben könne.
Nach den Worten des Passauer Kreisvorsitzenden Dirk Wildt gibt es in Deutschland zehntausende von Landwirten, die freiwillig auf Glyphosat verzichten. Nach seiner Meinung sollte sich der Präsident des Bauernverbandes auch für deren Interessen einsetzen. Diese Landwirte würden nach Meinung des Passauer Kreisrats Toni Schuberl vielfach auf eine gute Fruchtfolge auf ihren Feldern setzen.
Agrarwissenschaftler bestätigen, dass eine Vermeidung von Monokulturen ein zentrales Mittel bei der natürlichen Schädlingsbekämpfung ist. Und Schuberl legt nach: „Die ‚Freunderlwirtschaft‘ zwischen der Agrarindustrie und der CSU muss aufhören, weil sie den Interessen der bäuerlichen Landwirtschaft, der Natur und der Gesundheit der Menschen entgegensteht.“